Grünen-Politikerin besucht Kammerpräsidentin

Klein-Schmeink macht Apothekenpraktikum

Berlin - 05.09.2014, 10:05 Uhr


Die frisch wiedergewählte Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening, hat in ihren Apotheken in Reken erneut Politik-Prominenz zum „Praktikum“ empfangen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünenfraktion im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, habe einen ganzen Tag in den beiden Apotheken verbracht, meldet die Apothekerkammer.

Zuerst ging es in die Rekener Apotheke, wo die Bundestagsabgeordnete aus Münster mit Unterstützung der Kammerpräsidentin eine Salbe angerührt hat. Auch Vitamin-C-Kapseln stellte sie her, anschließend begutachtete sie Plausibilitätsprüfungen.

Darüber hinaus gab es für Klein-Schmeink Aufklärung über die Schwierigkeiten im Apothekenalltag – etwa wegen Zuzahlungen und Aufzahlungen bei Festbetragsarzneimitteln. Die Erkenntnis: Sich permanent ändernde Zuzahlungen irritieren die Patienten. Overwiening machte deutlich „Wir Apothekerinnen und Apotheker müssen es den Patienten erklären, die ihren Unmut zuerst bei uns abladen. Und uns bleibt damit noch weniger Zeit für die eigentlichen pharmazeutischen Aufgaben.“

Wie durch die Intervention des Apothekers die Arzneimitteltherapiesicherheit gesteigert werden kann, zeigte Overwiening ebenfalls auf. Auch, dass hier nicht nur unerwünschte Wechselwirkungen aufdeckt werden können – vielmehr profitiere das gesamte Gesundheitssystem von diesem Apotheken-Check: „Jeder kann sich leicht ausrechnen, wie teuer es ist, wenn als Folge einer unerwünschten Interaktion oder einer Arzneimittelunverträglichkeit eine stationäre Behandlung erforderlich wird“, so die Kammerpräsidentin. AMTS müsse und werde sich daher als zentrale Aufgabe für alle Apotheken entwickeln.

Was die wohnortnahe Versorgung auf dem Lande bedeutet, zeigte Overwiening in ihrer Apotheke im kleinen Ortsteil Maria Veen, der nur etwa 2.200 Einwohner zählt. Auch beziehungsweise gerade wenn in kleinen Städten oder Stadtteilen Teile der übrigen Gesundheitsversorgung wegbrechen, ist es wichtig, dass die Vor-Ort-Versorgung durch die Apotheke gesichert bleibt – darin, so vermeldet die Kammer, waren sich Overwiening und Klein-Schmeink einig. Nicht zuletzt sprachen die Kammerpräsidentin und Politikerin über Themen wie das Fremd- und Mehrbesitzverbot, das die Grünen nach wie vor für nicht zwingend erforderlich halten, und die rezeptfreie „Pille danach“.


Kirsten Sucker-Sket