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Apothekenmarkt
Moderates Absatzplus im Juli 2014
Der Umsatz mit Arzneimitteln in der Apotheke ist im Juli 2014 um 14 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gewachsen. Das Absatzplus von drei Prozent auf 130 Millionen Packungen fällt dagegen – bei gleicher Anzahl von Arbeitstagen – deutlich geringer aus. Die starke Umsatzsteigerung seit Jahresbeginn ist daher zum größten Teil auf die Absenkung des Herstellerzwangsabschlages auf patentgeschützte, nicht festbetragsgeregelte Präparate zurückzuführen. Das geht aus aktuellen Zahlen von IMS Health hervor.
Das gleiche Bild ergibt sich bei rezeptpflichtigen Präparaten: Diese verbuchten im Juli 2014 im Jahresvergleich wegen des reduzierten Herstellerrabatts ebenfalls eine kräftige Umsatzsteigerung von 15 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Nach Absatz legte der Rx-Markt aber um vier Prozent auf 426 Millionen Packungen zu. Der Absatz spiegelt daher die realistische Entwicklung in den Apotheken wider.
Im Juli 2014 belief sich der Umsatz mit rezeptfreien Arzneimitteln in der Apotheke einschließlich Versandhandel auf 376 Millionen Euro. Das OTC-Segment wuchs somit um fünf Prozent nach Umsatz und um zwei Prozent nach Menge auf 64 Millionen Packungen. IMS Health-Analysen zeigen, dass im aktuellen Monat der Absatz innerhalb der führenden zehn Arzneimittelgruppen überwiegend im unteren einstelligen Bereich zulegte. Topische Schnupfenmittel, darunter vor allem die abschwellenden Präparate und Diabetes-Tests wuchsen mit plus fünf Prozent stärker. Innerhalb der im weiteren Sinne führenden Präparategruppen der „Top 25“ legten vier zweistellig zu: Schlaf- und Beruhigungsmittel (+11%), Stomatologika (+18%), Digestiva inkl. Enzyme (+18%) und Erkältungspräparate ohne antiinfektive Komponente (+14%).
Die nach Absatz führenden zehn Arzneimittelgruppen verbuchten in den ersten sieben Monaten mehrheitlich Rückgänge. Die Auswirkung der diesjährig schwächeren Erkältungssaison wird laut IMS Health vor allem in der Entwicklung der „Top 3“ sichtbar: Schmerzmittel (-4%), topische Schnupfenmittel (-4%) und Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente (-24%) sind rückläufig. Arzneimittel, die der Behandlung von chronischen Beschwerden dienen, z.B. Betablocker (+3%), Ulkustherapeutika (+3%) oder Hypnotika/Sedativa (+6%), wurden dagegen häufiger abgegeben als im Vorjahresvergleichszeitraum. Die positive Absatzentwicklung bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln könnte nach IMS-Analysen mit der Lockerung des Heilmittelwerbeverbotes zu tun haben, die im Oktober 2012 in Kraft trat. Seitdem ist Publikumswerbung für mild wirkende pflanzliche Arzneimittel ohne Suchtpotenzial erlaubt.
Berlin - 12.09.2014, 10:00 Uhr