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Großbritannien
Nicht genug Geld für teure Innovationen?
Mehr als die Hälfte der Briten glaubt, dass der National Health Service nicht genug Geld für Arzneimittel ausgibt. Dies geht aus einer neuen Umfrage hervor, die der Britische Verband der Pharmazeutischen Industrie in Auftrag gegeben hat. Danach fühlen sich offenbar gerade ältere Menschen zunehmend benachteiligt.
Unter den über 55-Jährigen meinen drei von fünf (60%), dass die zehn Pence von einem Pfund, die der NHS für Arzneimittel bereitstellt, nicht ausreichen. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen meinen dies nur 40 Prozent. Es gibt auch einen Überhang der Unzufriedenen bei den Frauen (57%) gegenüber den Männern (47%).
Dabei bleibt der Zugang zu innovativen Behandlungen den Ergebnissen zufolge ein zentrales Thema. Neun von zehn Befragten wollen, dass die Regierung mehr tut, um sicherzustellen, dass die Menschen in Großbritannien die neuesten Medikamente bekommen, wenn sie an einer schweren oder lebensbedrohlichen Krankheit leiden. Auch für Patienten mit seltenen Leiden wird weitgehend „unisono“ eine möglichst breite Palette von Medikamenten eingefordert, unabhängig von den Kosten. Etwaige Budgeterhöhungen beim NHS sollen eher in die Versorgung mit innovativen Arzneimitteln fließen als in andere Bereiche der Versorgung, reklamieren zwei Drittel der Befragten.
Für den APBI kommen solche Äußerungen wie gerufen, denn sie stützen das „ABPI-Manifest 2015“. In diesem ruft der Industrieverband die Regierung dazu auf, ihre Bemühungen um den Zugang zu innovativen Arzneimitteln unter dem neuen Pharmaceutical Price Regulation Scheme (PPRS) zu verdoppeln. Im Gegenzug hat sich die biopharmazeutische Industrie dazu verpflichtet, die NHS-Ausgaben auf Markenpräparate für zwei Jahre zu deckeln und für weitere drei Jahre unter zwei Prozent zu halten.
Remagen - 15.10.2014, 08:41 Uhr