Fehlerhafte Kennzeichnung in Software

KKH räumt Retax-Fehler ein

Berlin - 21.10.2014, 14:28 Uhr


Apotheker, die in den vergangenen Monaten von der KKH retaxiert wurden, obwohl sie das richtige Präparat abgegeben haben, können auf ein Einsehen der Kasse setzen. Die KKH räumt ein, dass ihr Dienstleister bei einem Softwareupdate eine fehlerhafte Austauschkennzeichnung implementiert hat. In der Folge wurden Apotheken retaxiert, obwohl sie die korrekte Packung abgegeben haben. Die Kasse bittet Apotheken, Retaxierungen genau zu prüfen und vorsorglich Einspruch einzulegen.

Beim Deutschen Apotheken Portal (DAP) waren in letzter Zeit verstärkt unklare Retaxationen der KKH gemeldet worden. Das DAP-Team hakte daraufhin bei der Kasse nach. Diese räumte in einer Stellungnahme ein, dass es bei Retaxierungen der KKH im Rahmen der Rabattvertragspartnerprüfung (Prüfung von Austauschverpflichtungen der Apotheke bei bestehenden Rabattverträgen) zu Fehlern gekommen sei. Bei der Programmierung der Prüfsoftware sei auf fehlerhafte Austauschkennzeichnungen zurückgegriffen worden, „wodurch leider Retaxationen ausgesprochen wurden, die nicht korrekt waren“.

„Diesen Fehler und den dadurch resultierenden Mehraufwand für die Apotheken bedauern wir sehr“, heißt es in dem Schreiben der Kasse weiter. Ausdrücklich entschuldigt sich die Kasse für das „Versehen“. Derzeit arbeite man gemeinsam mit dem beteiligten Dienstleister an der Problembehebung. Was die Zukunft betrifft, so will die Kasse im Rahmen der Qualitätssicherung die notwendigen Schritte einleiten, damit systematische Fehler in diesem Umfang nicht mehr vorkommen.

Zugleich forderte die KKH die Apotheken auf, gegen Retaxierungen dieser Art vorsorglich Einspruch einzulegen – und zwar direkt gegenüber dem Dienstleister der KKH. Die Kasse erklärt ferner, dass die bereits identifizierten Fälle abgearbeitet würden. Wie viele Apotheken mit besagten Retaxationen konfrontiert wurden, ist unklar. Ein Sprecher der KKH erklärte gegenüber DAZ.online, man befinde sich derzeit noch in der Analyse, wie viele Apotheken tatsächlich betroffen sind.

Darüber hinaus befindet sich die KKH zu diesem Problem in Gesprächen mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV). Diese dienten dazu, Transparenz herzustellen und eine Information der Apotheken über die Landesapothekerverbände zu ermöglichen, so die Kasse. Ein DAV-Sprecher bestätigte die Gespräche: Der DAV dringe darauf, dass die Probleme baldmöglichst durch die KKH gelöst werden.


Kirsten Sucker-Sket


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