Bild-Zeitung fragt – ABDA-Sprecher antwortet

„Warum gibt‘s in der Apotheke inzwischen 20 Faltencremes, aber die Medikamente müssen immer erst bestellt werden“, wollte die „Bild“ wissen. Die Antwort darauf liefert „Fach-Experte Dr. Reiner Kern“:

„Jede Apotheke hat Tausende Medikamente auf Lager. Laut Gesetz muss sie einen Wochenvorrat der wichtigsten Arzneimittel da haben. Doch bei uns sind rund 100.000 verschiedene Arzneimittel zugelassen. Alle kann man nicht auf Lager haben. Die Lagerkosten wären extrem hoch. Manche Arzneimittel sind sehr teuer, werden aber nur sehr selten oder gar nicht nachgefragt. Kommt ein Patient mit einem Rezept vom Arzt, hat der Apotheker meist auch den richtigen Wirkstoff im Sortiment. Aber er hat das Präparat nicht unbedingt von dem Hersteller da, mit dem die jeweilige Kasse des Versicherten einen Rabattvertrag geschlossen hat. Diese Verträge aber muss der Apotheker berücksichtigen. Damit sparen die Kassen große Summen ein. Allerdings gibt es weit mehr als 100 Kassen, die unterschiedliche Verträge mit verschiedenen Herstellern haben. Deshalb muss der Apotheker oft erst ein Präparat von einem anderen Hersteller bestellen. Viele Apotheken werden von ihren Großhändlern mehrfach am Tag beliefert, sodass die Patienten ihr Arzneimittel innerhalb weniger Stunden bekommen. Boten bringen Kranken Medikamente auch nach Hause.“

Die übrigen Fragen lauteten übrigens: Darf ich mit jemandem rumknutschen, um über eine Trennung hinwegzukommen? (Wenn beide Seiten sich trösten wollen, ist moralisch nichts einzuwenden.) Ist Toastbrot so ungesund wie sein Ruf? (Der Nährstoffgehalt ist nicht besonders hoch, daher besser nur in Maßen essen.) Bin ich versichert, wenn ich Carsharing nutze? (Ja, sowohl haftpflicht- als auch kaskoversichert.) Was muss ich tun, damit Igel in meinem Garten überwintern? (Nicht jede Ecke im Garten aufräumen und auf eine abwechslungsreiche Bepflanzung achten.)

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