Umfrage der DAK-Gesundheit

Angst vor Krankheiten: Krebs auf Platz eins

Berlin - 27.11.2014, 12:59 Uhr


Die gute Nachricht zuerst: Rund 88 Prozent der Menschen in Deutschland schätzen ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Dennoch haben viele Angst davor, krank zu werden. Dabei ist die Furcht vor einer Tumorerkrankung am weitesten verbreitet: Mehr als zwei Drittel der rund 5400 im Auftrag der DAK Gesundheit vom Forsa-Institut Befragten erklärten, sie haben Angst vor einer Krebserkrankung. Die häufigste Todesursache sind sie allerdings nicht. Diese traurige Liste führen Herz-Kreislauferkrankungen an.

Die Angst vor einer Krebserkrankung ist, verglichen mit dem Vorjahr, leicht angestiegen. Während vergangenes Jahr 67 Prozent der Befragten angaben, sich davor zu fürchten, sind es aktuell 69 Prozent. Knapp jeder Zweite (49 %) hat Angst vor Alzheimer und Demenz. Gleich groß ist die Furcht vor einem schweren Unfall. Einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden, bereitet 47 Prozent bzw. 40 Prozent der Befragten Sorge.

Erstmalig wurde aus aktuellem Anlass auch die Angst vor schweren Virus-Epidemien, wie zum Beispiel Ebola, abgefragt. Das Ergebnis: Etwa ein Drittel (32 %) fürchtet sich davor. Auf den Plätzen sieben bis zehn der größten Angstmacher finden sich psychische Erkrankungen (28 %), schwere Lungenerkrankungen (22 %), Diabetes (16 %) und sexuell übertragbare Infektionen, wie z.B. Aids (11 %).

Obwohl die Angst vor einer Tumorerkrankung groß ist, geht lediglich gut jeder Zweite (56 %) der 30- bis 44-Jährigen zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung – Frauen (69 %) mehr als Männer (45 %). „Es ist und bleibt eine große Herausforderung für alle Beteiligten im Gesundheitssystem, die Teilnahme an der Krebsvorsorge zu steigern“, erklärte Dieter Carius von der DAK-Gesundheit. Er verweist zudem darauf, dass jeder vierte Deutsche an Krebs stirbt.

Damit ist eine Krebserkrankung die zweithäufigste Todesursache. Laut Statistischem Bundesamt erlag ein Viertel aller Verstorbenen (223.842 von insgesamt 893.825 Menschen) im Jahr 2013 einem Krebsleiden – Männer (127.748) häufiger als Frauen (102.094). Bei Männern waren die bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane beziehungsweise der Atmungsorgane die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Frauen waren ebenfalls am häufigsten von einer bösartigen Neubildung der Verdauungsorgane betroffen. Die häufigste Einzeldiagnose bei den Tumoren von Frauen war jedoch Brustkrebs.

Auch weitere Ängste der Menschen in Deutschland finden sich in der Statistik der Todesursachen aus dem Jahr 2013. Die häufigste Todesursache waren – wie schon in den Vorjahren – die Herz-Kreislauf-Erkrankungen (39,7 %). An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, verstarben im Jahr 2013 insgesamt 54.538 Menschen (6,1 %).

An psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen verstarben 2013 insgesamt 36.117 Menschen (4 %). In 80 Prozent dieser Fälle war eine Demenzerkrankung die Todesursache. Dahinter verbirgt sich, dass das Grundleiden vermehrt in den Fokus gerückt wird. Wenn ein Demenzkranker am Ende seines Lebens nicht mehr in der Lage ist, zu essen oder zu trinken, dann könne als Grunderkrankung Demenz in den Totenschein eingetragen werden, erklärte ein Destatis-Fachmann gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

Auf das Konto einer nicht natürlichen Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung gehen 3,8 Prozent aller Todesfälle (34.133 Sterbefälle). In 10.842 Fällen war ein Sturz die Ursache für den Tod. Durch einen Suizid beendeten über 10.000 Menschen ihr Leben. Der Anteil der Männer war mit 73,9 Prozent fast dreimal so hoch wie der Anteil der Frauen (26,1 %).


Annette Lüdecke