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- Celesio: Gewinn fast ...
Berlin - Im letzten Geschäftsjahr als selbstständiges Unternehmen hatte Celesio erneut nicht nur mit einem schwierigen Umfeld zu kämpfen. Auch der Zusammenschluss mit McKesson verursachte zusätzliche Kosten. Zwar stieg der der Konzernumsatz um 4,3 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Allerdings sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich von 406 auf 237 Millionen Euro. Das Jahresergebnis brach unter dem Strich sogar auf 52,4 Millionen (Vorjahr: 166,4 Mio. Euro) ein.
Ausschlaggebend dafür waren Abschreibungen in Brasilien und Einmaleffekte in Portugal. Des Weiteren wurden aufgrund des fortwährenden Rabattwettbewerks und der damit langfristig gesunkenen Ertragsaussichte auf den Gehe-Firmenwert Abschreibungen in Höhe von sieben Millionen Euro und auf Grundstücke und Gebäude in Höhe von 6,9 Millionen Euro vorgenommen. Teuer zustehen kamen Celesio auch die Wechsel im Vorstand. So erhielten die ehemaligen Vorstände zusammen rund 27 Millionen Euro. Für externe Beratung im Zusammenhang mit dem McKesson-Deal gab Celesio 12,1 Millionen Euro aus.
Hervorragende Geschäftsentwicklung
Laut Celesio-Mitteilung konnten das Marktwachstum in Deutschland und Brasilien sowie die gute Umsatzentwicklung in Großbritannien, Österreich und Norwegen die im Vorjahr bis Mai 2013 noch enthaltenen Umsatzerlöse der irischen Großhandelsaktivitäten mehr als ausgleichen. In operativer Hinsicht hätten die „hervorragende Geschäftsentwicklung in Großbritannien und Norwegen“ sowie die positive Entwicklung in anderen Ländern den ungünstigen Trend in Brasilien und Frankreich wettmachen können.
Im Geschäftsbereich Consumer Solutions – dem Apothekengeschäft – stieg der Celesio-Umsatz um 7,8 Prozent von 3,4 Milliarden auf knapp 3,7 Milliarden Euro. Neben den deutlich positiven Beiträgen aus der Senkung der Pensionsaufwendungen in Norwegen stärkten vor allem die Einkaufsaktivitäten den Ertrag in allen Ländern.
Im Geschäftsbereich Pharmacy Solutions – dem Großhandel – stieg der Umsatz um 3,6 Prozent von 17,99 Milliarden Euro auf 18,6 Milliarden Euro. Um Währungskurseffekte bereinigt lag das Plus bei 4,0 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT ging laut Celsio deutlich um 23,3 Prozent von 307,3 Millionen Euro auf 235,8 Millionen Euro zurück. Einerseits gab es eine günstige Entwicklung in Großbritannien, Norwegen und Österreich; andererseits prägten schwierige Rahmenbedingungen die Märkte in Deutschland, Brasilien, Portugal, Frankreich und in Belgien.
Da der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Celesio AG und der McKesson Deutschland GmbH & Co. KGaA am 2. Dezember 2014 wirksam wurde, wird die Garantiedividende von 0,83 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2014 ausgeschüttet. Die entsprechende Garantie wird von der McKesson Deutschland übernommen.
Weitere Probleme erwartet
Für das laufende Jahr rechnet Celesio noch mit Problemen: Die Entwicklung des anstehenden Rumpfgeschäftsjahrs 2015 werde von staatlichen Eingriffen in mehreren Märkten geprägt sein. Hinzu kämen Sondereffekte aus dem Integrationsprozess und das anhaltend schwierige Umfeld in Deutschland, Brasilien, Frankreich und Belgien. Der Vorstand der Celesio AG gehe deshalb davon aus, dass der Umsatz moderat steigen und das bereinigte EBIT leicht sinken werde. Insgesamt erwarte Celesio, dass sich im Geschäftsjahr 2016 sowohl Umsatz als auch bereinigtes EBIT auf dem Niveau des Jahres 2014 stabilisieren werden.
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