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Schreiben - In einem Schreiben an die Apotheken hat der Arzneimittelgroßhändler AEP auf die Aussagen des Vorsitzenden des Großhandelsverbandes Phagro, Dr. Thomas Trümper, in der aktuellen Ausgabe der ApothekerZeitung (AZ) reagiert. „Wir können uns nur über die Art und Weise der Auseinandersetzung mit AEP wundern – sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Tonalität“, heißt es dort. „Jeder blamiert sich so gut er kann“, sagte AEP-Geschäftsführer Jens Graefe zu DAZ.online.
„Wir sind irritiert darüber, dass wiederum falsche Behauptungen aufgestellt werden und Apotheker grundlos verunsichert werden. Zudem können wir nicht erkennen, warum ökonomisch denkende Apotheker ein Problem für das System darstellen sollten und Transparenz etwas Schlechtes sein sollte“, so AEP. Entgegen Trümpers Aussagen wolle AEP richtig stellen „und Ihnen garantieren, dass aufgrund unseres Preismodells für keinen Kunden die Gefahr einer Nachzahlung oder irgendein anderes rechtliches Risiko aus dem Antikorruptionsgesetz entsteht – selbst wenn die im Raum stehende Klage am Ende des Prozesses (in 4-5 Jahren) negativ beschieden werden sollte. Diese Klage hat uns allerdings bis heute noch nicht erreicht“, so das Rundschreiben an die AEP-Kunden.
AEP beliefere derzeit über 2.000 Kunden und werde auch zukünftig an seinen Werten festhalten: „Top-Konditionen für alle Apotheken, Transparenz in Preis und Rechnung und eine optimale Bestellstrategie.“
Debatte um Skonti-Klage
Mit einer scharfen Reaktion hatte sich der Vorsitzende des Großhandelsverbandes Phagro, Dr. Thomas Trümper, im Gespräch mit der AZ in die Debatte über die Skonti-Klage der Wettbewerbszentrale eingeschaltet. AEP sei kein vollversorgender Großhandel, sondern ein „Rosinenpicker“, der mit seinen Fangprämien den Apothekern schade. Und anstatt sich mit der Klage der Wettbewerbszentrale sachlich auseinanderzusetzen, „schwadroniere“ AEP-Geschäftsführer Jens Graefe im Stile des griechischen Finanzministers Varoufakis „ungezügelt über mögliche Initiatoren“, so der Phagro-Chef.
Trümper versicherte im AZ-Gespräch erneut, dass weder er persönlich noch der PHAGRO hinter der Skonto-Klage der Wettbewerbszentrale steckten. Auch AEP-Geschäftsführer Graefe weise dies weit von sich. „Das allerdings, meine ich, wäre wirklich eine gute Tat für die Apotheker gewesen“, so Trümper mit Blick auf den Entwurf des Justizministers zum Anti-Korruptionsgesetz weiter. „Stellt sich nach einer gerichtlichen Klärung heraus, dass Skonti in der Form, wie sie von AEP ohne erkennbare Gegenleistung und zudem als Gesamtrabatt angeboten werden, nicht zulässig sind, dann wird es unter dem neuen Gesetz strafrechtlich nicht nur eng für die Herren bei AEP, sondern auch für alle Apotheken, die diese Angebote angenommen haben.“
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