DAZ Wochenschau

Bessere Beipackzettel und die beste ASS-Dosis

16.05.2015, 08:00 Uhr

(Fotos: scottchan, gena96 - Fotolia.com; Montage: DAZ/ekr)

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Die saarländische Gesundheitsministerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Beipackzettel verständlicher und besser lesbar zu machen. In einer amerikanischen Studie soll die optimale ASS-Dosis für die Sekundarprävention gefunden werden und im deutschen Bundestag fordert eine Petition Änderungen bei der Nutzenbewertung von Antiepileptika. Mehr dazu lesen Sie in der Wochenschau.

Bessere Beipackzettel

Die saarländische Gesundheitsministerin will Beipackzettel verständlicher machen, denn an der aktuellen Form hat sie einiges auszusetzen: zu kleine Schriftgröße, für Laien schwer verständliche Angaben, zahlreiche Nebenwirkungen, die Angst machen. Eine dementsprechende Gesetzesinitiative im Bundesrat ist geplant.

100mg oder 300 mg ASS zur Sekundärprävention?

ASS wird schon lange zur Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse angewendet. Obwohl bereits 2007 ein systematisches Review der niedrigeren Dosierung ein geringeres Blutungsrisiko bei gleichbleibender Wirksamkeit bescheinigt hat, gibt es immer noch Uneinigkeiten über die optimale Dosis. Das unabhängige Forschungsinstitut PCORI (Patient-Centered Outcome Research Institute) will nun in einer großangelegte Studie mit 20.000 Patienten Klarheit schaffen. Die Untersuchung soll auch mögliche Unterscheide in der Wirksamkeit  in Abhängigkeit von Geschlecht, Alter, Ethnie oder Komorbidität aufdecken.

Warnhinweis für verbotene Stoffe

Arzneimittel, die bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen können, sollen künftig mit einem Warnhinweis versehen werden. Ist die missbräuchliche Anwendung zu Dopingzwecken zudem auch noch gesundheitsgefährdend, soll darauf zusätzlich hingewiesen werden.

Nutzen von Antiepileptika anders bewerten

Eine Petition im Bundestag fordert Änderungen beim AMNOG-Verfahren für Antikonvulsiva. Epilepsiepatienten reagierten auf Therapien ausgesprochen individuell. Ein direkter Vergleich zwischen zwei Epilepsiemedikamenten zur Bestimmung des Zusatznutzens, wie er im Moment vorgesehen ist, sei daher nicht sinnvoll, heißt es. Aktueller Anlass ist das Scheitern der Wirkstoffe Retigabin (Trobalt®) und Perampanel (Fycompa®) an der frühen Nutzenbewertung.

Mehr Notfallkontrazeption

Nach Entlassung der „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht ist die Menge der abgegebenen Packungen zunächst deutlich angestiegen, mittlerweile hat sie sich auf einen stabilen Wert eingependelt.

Bedenkliche Rezepturarzneimittel

Die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) hat ihre Informationen zu bedenklichen Rezepturarzneimitteln überarbeitet. Unter anderem wurde die Liste der Stoffe/Rezepturen, die als bedenklich eingestuft werden, ergänzt.

Sofosbuvir und Co. unentbehrlich

Die WHO hat ihre Listen der unentbehrlichen Arzneimittel für Erwachsene und Kinder aktualisiert. Unter den Neuaufnahmen sind sechs orale direkt wirkende antivirale Arzneimittel gegen Hepatitis C, außerdem Wirkstoffe zur Krebsbehandlung sowie gegen Tuberkulose.

Rotavirus-Impfung

In Frankreich hat der zuständige Beirat seine Impfempfehlung für Rotaviren zurückgezogen. Hintergrund waren zwei tödliche Fälle von Darmeinstülpungen bei Kindern in zeitlichem Zusammenhang mit der Rotavirus-Impfung. Für Deutschland hat dies aktuell keine Konsequenzen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hält an ihrer Empfehlung fest.

Antibiotika-Strategie beschlossen

Das Bundeskabinett hat die „Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie“ (DART 2020) verabschiedet. Die Apothekerschaft hat der Regierung bei ihrem Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen Unterstützung zugesagt. Man nutze jährlich eine Milliarde Patientenkontakte in Apotheken, um die Bevölkerung gezielt über den richtigen Umgang mit Antibiotika aufzuklären, heiß es seitens der ABDA.

Mehr Transparenz bei klinischen Studien

Laut einer britischen Untersuchung haben sich die Offenlegungsraten klinischer Studien innerhalb von zwölf Monaten seit 2009 (71%) kontinuierlich verbessert. Mittlerweile würden 90 Prozent der Zulassungsstudien für neue Arzneimittel innerhalb eines Jahres veröffentlicht, heißt es.


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