Pharmastandort Deutschland

BPI sieht Regierung in der Pflicht

29.05.2015, 12:40 Uhr

BPI-Chef Zentgraf nimmt im Hinblick auf den pharmazeutischen Wettbewerb mit anderen Ländern die Regierung in die Pflicht. (Foto: BPI)

BPI-Chef Zentgraf nimmt im Hinblick auf den pharmazeutischen Wettbewerb mit anderen Ländern die Regierung in die Pflicht. (Foto: BPI)


Berlin - Beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ist man durchaus angetan vom gestrigen Bekenntnis der Bundeskanzlerin zu einem starken Pharmastandort Europa und Deutschland. Dessen Stärke hänge aber nicht nur von seiner Forschungsleistung, sondern auch maßgeblich von den politischen Rahmenbedingungen ab, betont der Verband. Insoweit sei die Bundesregierung gefragt, bei den Rahmenbedingungen nachzubessern. Chancen, die Weichen entsprechend zu stellen, sieht der BPI im laufenden Pharmadialog.

Am Donnerstag besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – für einen wissenschaftlichen Austausch über Antibiotikaforschung – den französischen Pharmakonzern Sanofi in Frankfurt. Mit Blick auf die Wettbewerbssituation mit der US-Konkurrenz betonte sie dabei: „Wir sollten in Europa dafür kämpfen, ein starker pharmazeutischer Standort zu sein.“ Dieses Bekenntnis der Kanzlerin sei wichtig und gut, erklärt dazu heute der BPI-Vorsitzende Dr. Martin Zentgraf.

Allerdings, betont er auch, schwächten die zahlreichen Regulierungsinstrumente, die Zwangsmaßnahmen gegen die pharmazeutische Industrie, genau diese Wettbewerbsfähigkeit im Verhältnis zu anderen Standorten in der Welt. „Jetzt muss aber die Bundesregierung auch bei den Rahmenbedingungen nacharbeiten“, fordert Zentgraf daher. Der BPI werde zahlreiche Vorschläge in den Pharmadialog einspeisen – neben der Rückführung der Zwangsmaßnahmen bedürfe es auch bei Rabattverträgen oder der Art, wie das AMNOG umgesetzt werde, Änderungen.

Die pharmazeutische Industrie in Deutschland sei durch eine Mischung aus jungen innovativen, standortgebundenen mittelständischen und auch Großunternehmen geprägt, erklärt er weiter. Die Vielfältigkeit zeige sich auch in den Therapiegebieten und Produktkategorien. „Diese Vielfalt an Behandlungsoptionen gilt es zu erhalten. Wir wissen, dass bei allen Maßnahmen immer auch die Finanzierbarkeit der GKV im Blick sein muss. Aber wenn wir dauerhaft eine starke und innovative pharmazeutische Industrie in Deutschland haben wollen, muss es dringend Verbesserungen geben.“  


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