APOkix-Umfrage zum Ergänzungssortiment

Trend mit wenig Ertrag

Berlin - 02.07.2015, 13:15 Uhr

Die gestiegene Nachfrage im Ergänzungssortiment hat kaum Einfluss auf den Ertrag. (Foto: goodluz/Fotolia)

Die gestiegene Nachfrage im Ergänzungssortiment hat kaum Einfluss auf den Ertrag. (Foto: goodluz/Fotolia)


Freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen aus dem Ergänzungssortiment sind in Apotheken zunehmend beliebt, wie die aktuelle APOkix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln unter rund 280 Apothekeninhabern zeigt. Für den Ertrag von Apotheken hat diese Entwicklung jedoch keine allzu große Bedeutung und wird es nach Meinung der Befragten wohl auch künftig nicht haben.

Zwei Drittel (66 %) der Befragten beobachten ganz generell, dass die Bevölkerung heute deutlich mehr für freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen ausgibt als noch vor fünf Jahren. In der eigenen Apotheke spüren die erhöhte Nachfrage nach diesen Produkten über die Hälfte (55 %). Dass Kunden tatsächlich auch deutlich mehr aus dem Ergänzungssortiment der eigenen Apotheke einkaufen, können hingegen nur 37 Prozent bestätigen. Um der gestiegenen Nachfrage zu begegnen, haben vier von zehn Apotheken (42 %) ihr Angebot entsprechend erweitert.

Besonders gefragt sind nach Angaben der Apotheker die Bereiche Allergie (84 % sehr häufige/häufige Beratung), Gewichtsreduktion (78 %), Nahrungsergänzungsmittel (61 %) sowie die Beratung zu Muskeln, Knochen und Gelenken (54 %), gefolgt von parfümfreien Körperpflegeprodukten, der Ernährungs- und Nährstoffberatung sowie Naturheilverfahren. In der Liste der gefragten Produkte und Dienstleistungen eher abgeschlagen befinden sich antibakterielle Produkte (57 % gelegentliche und 27 % seltene/keine Beratung) sowie mineralölfreie Kosmetik (44 % bzw. 41 %).

Ertragschance wird zurückhaltend bewertet

Trotz der gestiegenen Nachfrage messen nur 39 Prozent der Apothekeninhaber freiverkäuflichen Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen eine mittlere (30 %) bis hohe (9 %) Bedeutung für die Ertragslage ihrer Apotheke bei. Rund 45 Prozent der Befragten stufen die Bedeutung niedrig ein und 15 Prozent sagen, dieser Sortimentsbereich habe (fast) keine Bedeutung für die Ertragslage ihrer Apotheke. Diese Zurückhaltung spiegelt sich auch beim Blick in die Zukunft wider: Nur knapp 36 Prozent der Befragten rechnen damit, dass Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen aus dem Ergänzungssortiment zukünftig deutlich wichtiger für die Ertragslage ihrer Apotheke werden.

Aus Sicht von Dr. Markus Preißner, dem wissenschaftlichen Leiter am IFH Köln, sollten Apotheker das Segment jedoch zu ihrem Vorteil nutzen. Er sieht hier Potenzial zur Ertragssteigerung in Apotheken: „Das Ergänzungssortiment eignet sich hervorragend zur Positionierung und Profilierung einer Apotheke“, erklärt er. Zudem zeigten Konsumentenbefragungen, dass freiverkäufliche Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen im Trend liegen und Apotheken von den Verbrauchern in diesem Segment die höchste Kompetenz zugeschrieben wird.


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