Exviera® und Viekirax®

Zusatznutzen jetzt für 90 % der Patienten

Stuttgart - 17.07.2015, 15:15 Uhr

Das IQWiG sieht für Exviera® und Viekirax® einen Zusatznutzen für eine weitere Patientengruppe. (Bild: DOC RABE Media/Fotolia)

Das IQWiG sieht für Exviera® und Viekirax® einen Zusatznutzen für eine weitere Patientengruppe. (Bild: DOC RABE Media/Fotolia)


Mit Dasabuvir (Exviera) und der Fixkombination Ombitasvir, Paritaprevir und Ritonavir (Viekirax) stehen seit Anfang 2015 zwei weitere Präparate zur Hepatitis-C-Behandlung zur Verfügung. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte die Nutzenbewertung im April abgeschlossen. Nun weisen nachgereichte Daten auch bei weiteren Patienten auf einen Zusatznutzen hin. Es handelt sich um die Gruppe der vorbehandelten Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 1b ohne Zirrhose. Bislang hatte das IQWiG bei diesem Genotyp nur für Therapienaive einen Zusatznutzen gesehen.

Sowohl Dasabuvir als auch Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir sind ausschließlich in Kombination mit weiteren Arzneimitteln zugelassen. Neben anderen Wirkstoffen können sie auch miteinander kombiniert werden. Mit der aktuellen Bewertung sieht das IQWiG jetzt für 90 Prozent der Patienten, für die Exviera® und Viekirax® zugelassen sind, einen Zusatznutzen. Nämlich neben der neu hinzugekommen Gruppe, Vorbehandelte mit Genotyp 1b, vorbehandelte und nicht vorbehandelte Patienten mit einer Infektion vom Genotyp 1a sowie nicht vorbehandelte mit Genotyp 1b, jeweils ohne Zirrhose. Bei den restlichen Untergruppen ließe sich, heißt es beim IQWiG, weiterhin kein Vorteil erkennen. Diese Kollektive seien aber jeweils eher klein.

Den neuen Zusatznutzen, dessen Ausmaß allerdings unklar ist, leitet das IQWiG aus einem indirekten Vergleich zweier Studien ab. Eine Kombination (Dasabuvir plus Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit Ribavirin) wurde in beiden Studien eingesetzt und konnte daher als sogenannter Brückenkomparator fungieren. Da die Studien hinsichtlich ihres Patientenkollektivs ähnlich waren, hält das IQWiG den Vergleich prinzipiell für möglich und geeignet. Es weist aber auch darauf hin, dass die Ergebnisse weniger aussagekräftig sind als bei einem direkten Vergleich.


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