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Talkshow im ZDF
Lauterbach hofft auf Gesundheitsminister-Posten
Karl Lauterbach, führender Gesundheits-Experte der Sozialdemokraten, hofft nach wie vor darauf, eines Tages Gesundheitsminister zu werden. „Da mach ich mir auch jetzt noch Hoffnungen“, sagte er in der Talkshow von Markus Lanz, die am Donnerstagabend ausgestrahlt wurde. Thema seines Besuchs in der Sendung war eigentlich sein jüngst veröffentlichtes Buch, in dem er die „Krebsindustrie“ anprangert. Nebenbei erfuhr der Zuschauer aber auch anderes über Lauterbach – etwa über die CDU-Vergangenheit des heutigen stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden.
Mehrere Minuten kritisierte Lauterbach im Gespräch mit Lanz die Pharmaindustrie für die hohen und ungerechtfertigten Preise, die diese insbesondere für Krebsmedikamente verlange. Das werde in Deutschland zu einem enormen Problem, da es heute bereits 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr gebe – und schon bald werde jeder Zweite an Krebs erkranken. Lanz bestätigte, es ein „Skandal“, dass erst Grundlagenforschung mit Steuergeldern betrieben werde und der Öffentlichkeit später ein zweites Mal sehr viel Geld abgenommen werde – über die Krankenkassen.
Der Kabarettist Philip Simon stellte Lauterbach daraufhin die Frage, was er als SPD-Mitglied dagegen unternehme, wo die SPD doch gerade an der Regierung sei. „Zunächst ist nicht an allem, was in der Gesundheitspolitik schief läuft die SPD schuld“, erwiderte der. Anders als in den USA, wo die Kostenexplosion bereits mit voller Wucht spürbar sei, handele es sich bei diesem Thema in Deutschland zudem um ein relativ neues Problem, das aber noch lösbar sei, weil es noch nicht so relevant sei. „Wir müssen die Preise in den Griff bekommen!“ Die SPD werde daran arbeiten.
CDU-Austritt bis heute nicht bereut
Simon hakte nach: „Wie kriegen Sie die CDU überzeugt?“ Die CDU sei der SPD, so Lauterbach, „in vielen Punkten in der Gesundheitspolitik – ich will nicht sagen gefolgt – aber mitgegangen“. Aber er selbst sei doch mal in der CDU gewesen, insistierte Lanz. „Ja, aber das ist lange her“, bestätigte Lauterbach. „Und seitdem ist alles nur schlechter geworden.“ Bis heute sei der Tag, an dem er den Austritt aus der CDU bereut hätte, nicht gekommen. Schließlich werde man ja klüger und lerne hinzu.
Angesichts des nahenden Wahlkampfes erinnerte Lanz an eine Aussage des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Torsten Albig, dass die SPD im Grunde gar keinen Kanzlerkandidaten aufstellen müsse. Kabarettist Simon zeigte sich ebenfalls überzeugt: „Wenn Merkel und Siggi sich gegenüberstehen, dann wählt Deutschland blind das Mütterchen.“ Doch Lauterbach hielt dagegen: Die SPD brauche nicht nur einen Kanzlerkandidaten, sondern hätte seiner Meinung nach auch gute Chancen. „Ich glaube, dass wir ein gerechteres Land produzieren würden!“ Moderator Lanz fragte nach: „Aber Sie glauben nicht wirklich daran, dass Sigmar Gabriel Kanzler wird, oder?“ Doch: „Ich persönlich glaube das“, betonte Lauterbach.
Hoffen auf einen Ministerposten
„Ist die Frage, ob bei einigen SPDlern die Überzeugung nicht inzwischen medikamentös bedingt ist“, witzelte Simon. Doch Lauterbach verwies darauf, dass man in der SPD nicht auf Medikamente angewiesen sei – wenn er an ein berühmtes Beruhigungsmittel für die Bevölkerung denke, falle ihm viel eher der Name „Merkelin“ ein. „Aber wenn Sie nicht aus der CDU ausgetreten wären, dann könnten Sie der nächste Gesundheitsminister werden“, sagte Lanz, woraufhin Lauterbach erwiderte: „Da mach ich mir auch jetzt noch Hoffnungen! Aber wenn Gesundheitsminister, dann für die richtige Partei.“ Auf die Frage, ob er dafür also nicht zurück in die CDU gehen würde, erklärte er: „Um Gottes willen! Selbst wenn das die Möglichkeit wäre, darauf würde ich dankend verzichten.“
Hier der Link zum Talk in der ZDF-Mediathek.
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