GKV vs. KBV

Krankenkassen warnen Ärzte vor Blockade beim Terminservice

Berlin - 23.12.2015, 07:26 Uhr

GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer (hier auf einer Pressekonferenz mit Hermann Gröhe): "Ärzte sollten nicht an dem sägen, auf dem sie sitzen." (Foto: dpa)

GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer (hier auf einer Pressekonferenz mit Hermann Gröhe): "Ärzte sollten nicht an dem sägen, auf dem sie sitzen." (Foto: dpa)


Ab dem 23. Januar sollen die Servicestellen für Versicherte in Sachen Terminvergabe funktionieren. Dies haben Kassenverband und KBV vereinbart. Eigentlich. Laut GKV-Vorsitzender Doris Pfeiffer haben einige Landes-KVn bereits angekündigt, dies mehr oder weniger zu boykottieren. 

Das gibt Ärger: Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung hat die Ärzte aufgefordert, die ab Januar gesetzlich vorgesehenen Terminvergabestellen zu unterstützen. "Es ist ein Skandal, dass einige Kassenärztliche Vereinigungen bereits angekündigt haben, die Servicestellen möglichst unattraktiv gestalten zu wollen", sagte die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer gegenüber mehreren Zeitungen. 

Termin binnen einer Woche

Dies widerspreche der gemeinsamen Vereinbarung, die der Kassenverband mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) geschlossen habe, erklärte Pfeiffer. "Die Terminservicestellen können gut funktionieren, wenn sich die Kassenärztlichen Vereinigungen auch wirklich darum bemühen."

Die Vereinbarung zwischen dem Kassenverband und der KBV sieht dem Bericht zufolge vor, dass die Servicestellen ab dem 23. Januar einsatzfähig sein müssen. Sie sollen den gesetzlich Versicherten auf Wunsch binnen einer Woche einen Termin bei einem Facharzt vermitteln.

Die Versicherten dürfen dabei maximal einen Ausweichtermin verlangen. Verbandschefin Pfeiffer hält die Servicestellen für notwendig: "Wir erleben immer wieder, dass unsere Versicherten sehr lange auf Facharzttermine warten müssen. Das ist nicht in Ordnung." Es sei richtig, dass der Gesetzgeber eingegriffen und die Servicestellen vorgeschrieben habe. «Ich erinnere die Ärzte daran, dass 90 Prozent der Bevölkerung gesetzlich versichert ist. Die Ärzte sollten nicht an dem sägen, auf dem sie sitzen", sagte Pfeiffer.


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1 Kommentar

Ärzteblockade

von Heiko Barz am 23.12.2015 um 8:52 Uhr

Wie wir erkennen, greifen die KKassen, gestärkt durch die Gesundheitspolitik, jetzt auch die Ärzte an. Wir können uns ja dabei eine eigene Meinung bilden, denn dieser Heilberufl stellt sich gerne in den Wind und widersteht auch den meisten Angriffen, aber interessant wird es erst, wenn die Ärzteschaft zum Streik aufruft.

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