- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- Mehr Geld auch in ...
Neuer Gehaltstarifvertrag
Mehr Geld auch in Nordrhein
Auch Apotheken-Angestellte in Nordrhein bekommen mehr Geld. Mit Wirkung zum 1. Januar haben die Gewerkschaft Adexa und die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein für den Kammerbezirk einen neuen Gehaltstarifvertrag abgeschlossen. Der Berufsnachwuchs in Ausbildung – also PhiP, PTA-Praktikanten und PKA-Azubis – soll davon besonders profitieren.
Apotheken-Angestellte in den meisten anderen Kammerbezirken konnten sich bereits letztes Jahr über ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk in Form eines neuen Gehaltstarifvertrags freuen. Jetzt hat sich die Gewerkschaft Adexa mit der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein auf einen neuen Gehaltstarifvertrag für den Kammerbezirk geeinigt. Dies geht aus einer Mitteilung der Adexa hervor. Der Vertrag sieht mit Wirkung zum 1. Januar eine Erhöhung von zwei Prozent für alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen vor. Die Gewerkschaft hatte den bisherigen Gehaltstarifvertrag für Nordrhein zum 31. Dezember 2015 gekündigt.
Vor allem der Nachwuchs profitiert
Nach Aussage von Adexas zweiter Vorsitzenden, Tanja Kratt, profitiert besonders der Berufsnachwuchs in Ausbildung – also PhiP, PTA-Praktikanten und PKA-Azubis – von dem Neuabschluss. So wurden zum Beispiel die Ausbildungsvergütungen in Nordrhein auf das Niveau erhöht, das seit Jahresbeginn auch in den übrigen Kammerbezirken gilt. Die tarifliche Vergütung für Pharmazeuten im Praktikum beträgt damit ab sofort in allen Kammerbezirken mit Ausnahme von Sachsen 880 Euro im Monat für das gesamte Praktische Jahr. Für die ersten sechs Monate ist das ein monatliches Plus von 130 Euro. Der PTA-Nachwuchs erhält im sechsmonatigen Praktikum 670 Euro pro Monat. Im ersten und zweiten Berufsjahr gibt es für PTA in Nordrhein 1.989 Euro brutto. Ab dem achten Berufsjahr sind es 2.499 Euro.
Für PKA-Azubis gibt es nun im ersten Ausbildungsjahr 670 Euro, im zweiten Jahr 720 Euro und im dritten Jahr 770 Euro. Dazu Tanja Kratt: „Wenn wir für die Apotheken Schulabgänger mit Niveau erwarten, können wir ihnen nicht eine Ausbildungsvergütung anbieten, die deutlich unter der von vergleichbaren Branchen liegt." Für die ersten sechs Monate ist das ein monatliches Plus von 130 Euro.
Jungapprobierte steigen jetzt in Nordrhein mit 3.325 Euro tariflichem Bruttomonatsgehalt ein. In der höchsten Tarifgruppe sind es 3.876 Euro. Auch die Vergütungsbeträge für die Notdienstbereitschaft von 18:30 Uhr bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen wurden um zwei Prozent angehoben. Für den Nachtnotdienst zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens sind weiterhin 85 Euro fällig, alternativ kann der Apothekenleiter einen Freizeitausgleich von 5,5 Stunden einplanen. Diese Vergütung war bereits zum 1. Mai 2015 erhöht worden.
Kompetenz soll besser honoriert werden
Die Staffelung der Tabellen bei
den Berufsjahresgruppen in Nordrhein, wo bereits mit dem achten Berufsjahr die höchste
Tarifgruppe erreicht wird, weicht seit einiger Zeit von derjenigen im
Tarifbereich des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) ab. Anderswo sind Approbierte erst ab dem elften Jahr in der höchsten Tarifstufe, für PTA ist das sogar erst ab dem 15. und für PKA ab dem 14. Berufsjahr der Fall. Daher habe man seitens der Adexa, so Tanja Kratt, mit der TGL vereinbart, zeitnah über
eine tarifliche Vergütung für Kolleginnen und Kollegen mit besonderen
Qualifizierungen zu verhandeln. Man sei sich mit den Arbeitgebervertretern
einig, dass man diese Art der Leistungsbereitschaft und Kompetenz gezielt honorieren
wolle und müsse, heißt es in der der Mitteilung der Adexa.
Damit gelten nun in sechzehn der siebzehn Kammerbezirke zum Januar neue Gehaltstarife. Sachsen bildet weiterhin die unrühmliche Ausnahme
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.