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Hoffnung auf Tausch mit Boehringer
Sanofi belastet von Nachahmer-Konkurrenz
Der französische Pharmakonzern Sanofi traut sich angesichts der Konkurrenz im Diabetes-Geschäft in diesem Jahr keinen Zuwachs beim Gewinn zu. Hoffnung machen sich die Franzosen mit Blick auf einen geplanten Tausch ihrer Tiermedizin-Sparte mit dem Geschäft mit rezeptfreien Arzneimittel der Firma Boehringer Ingelheim.
Beim französischen Pharmakonzern Sanofi hat im abgelaufenen Jahr die Konkurrenz von Diabetes-Nachahmerprodukten das Geschäft belastet. Im Schlussquartal ging der Umsatz währungsbereinigt um 1,6 Prozent auf 9,28 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Paris mitteilte. Der bereinigte Gewinn fiel um 13,5 Prozent auf 1,709 Milliarden Euro. Analysten hatten noch etwas weniger Gewinn, dafür aber mehr Umsatz erwartet.
Hoffnung machen sich die Franzosen mit Blick auf einen geplanten Tausch ihrer Tiermedizin-Sparte mit dem Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten der Firma Boehringer Ingelheim. So will Sanofi auf dem Feld zum Marktführer avancieren.
Arbeit an Zika-Impfstoff
Vor allem die Rückgänge im Diabetesgeschäft - Probleme sind ein ausgelaufenes Patent und höhere Rabatte für US-Krankenkassen - belasten Sanofi. Der Umsatz des Insulin-Kassenschlagers Lantus ging im vierten Quartal währungsbereinigt um 20 Prozent zurück. Auch die Nachahmer-Konkurrenz für den Blutverdünner Plavix in Japan und der Rückruf eines Adrenalin-Injektors wirkten negativ. Dagegen entwickelten sich vor allem die Biotechtochter Genzyme sowie das Geschäft mit Impfstoffen gut. So darf mittlerweile unter anderem ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber in Brasilien verkauft werden. Auch an einem Impfstoff gegen das Zika-Virus arbeitet Sanofi.
Aktien von Sanofi legten zu Handelsbeginn um zwei Prozent zu. Als Dividende will Sanofi 2,93 Euro zahlen, acht Cent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten 3 Euro erwartet. Das Unternehmen hatte zuletzt Stellenstreichungen angekündigt. 600 der insgesamt gut 27.000 Arbeitsplätze in Frankreich sollen wegfallen. Wie viele es international sein sollen - weltweit beschäftigt der Konzern 111.000 Mitarbeiter - ist nach Aussage von Konzernchef Olivier Brandicourt noch nicht entschieden. Zur Zeit liefen Gespräche mit den Gewerkschaften. Zahlen über den genauen Umfang stellte er für den Sommer in Aussicht.
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