- DAZ.online
- News
- Politik
- Rabattverträge sparen 3,...
Vorläufige Finanzergebnisse der GKV 2015
Rabattverträge sparen 3,61 Milliarden Euro
Die gesetzlichen Kassen haben 2015 zwar 1,14 Milliarden Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Doch es gibt nach wie vor milliardenschwere Reserven. Das geht aus dem jetzt vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten, vorläufigen Finanzergebnis 2015 hervor. Dieses zeigt auch: Die Einsparungen durch Rabattverträge sind 2015 abermals gewachsen.
Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen beliefen sich nach den am Montag vorgelegten Zahlen auf rund 212,42 Milliarden Euro, die Ausgaben auf 213,56 Milliarden. Das Ministerium führt diese Differenz „im Wesentlichen darauf zurück, dass die Krankenkassen ihre Versicherten durch niedrigere Zusatzbeiträge entlastet haben“.
14,5 Milliarden Reserven bei den Kassen
Zugleich verweist das Ministerium darauf, dass die Gesamt-Reserve der Gesetzlichen Krankenversicherung zum Jahreswechsel 2015/2016 insgesamt rund 24,5 Milliarden Euro betrug.
Ein Jahr zuvor hatten sich die Rücklagen von Kassen und Gesundheitsfonds noch auf insgesamt rund 28 Milliarden Euro summiert. Die Finanz-Reserven der Krankenkassen lagen Ende 2015 bei rund 14,5 Milliarden Euro – rund eine Milliarde Euro weniger als ein Jahr zuvor.
Die Kassen, so das Ministerium, hätten ihre Reserven genutzt, um die Zusatzbeiträge niedrig zu halten. Dass viele Kassen ihren Zusatzbeitrag im Jahr 2015 im Vergleich zum Sonderbeitrag aus dem Jahr 2014 abgesenkt hätten, zeige, dass der Wettbewerb zwischen den Kassen um niedrige Zusatzbeiträge funktioniere. Die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds wies laut Bundesgesundheitsministerium ein Volumen von 10 Milliarden Euro aus.
Ausgabenzuwächse haben sich abgeflacht
Die Ausgaben der gesetzlichen Kassen stiegen 2015 je Versichertem um 3,7 Prozent. Im Gesamtjahr 2014 war noch ein Plus von fünf Prozent zu verzeichnen – und im 1. Halbjahr 2015 lag der Zuwachs bei 3,9 Prozent. Die Leistungsausgaben stiegen dabei um 3,8 Prozent je Versichertem im Vergleich zu einem Anstieg von 5,3 Prozent im Vorjahr. Der Verwaltungskosten stiegen um 3,2 Prozent je Versichertem.
Hepatitis-C-Arzneimittel lassen Arzneimittelausgaben wachsen
Nicht zuletzt bei den Arzneimittelausgaben sind die Zuwächse
gegenüber dem Vorjahr deutlich schwächer. Lag das Plus 2014 noch bei 9,4 Prozent
je Versichertem, waren es im Jahr 2015 nur noch 3,9 Prozent – und absolut stiegen
sie um knapp 1,7 Milliarden Euro auf gut 37 Milliarden Euro. Damit hatten Arzneimittel einen Anteil von 17
Prozent an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen. Auffällig sind weiterhin
die hohen Ausgaben für die noch recht neuen Arzneimittel zur Behandlung der
Hepatitis C. Sie machten im vergangenen Jahr eine Größenordnung von
1,3 Milliarden Euro aus – 700 Millionen Euro mehr als 2014 – und erklären somit
einen erheblichen Teil des Ausgabenanstiegs. Andererseits wurden die
Krankenkassen weiterhin durch Rabattvereinbarungen mit pharmazeutischen
Unternehmern entlastet. Die Rabatterlöse sind 2015 um rund 460 Millionen Euro
gegenüber 2014 auf rund 3,61 Milliarden Euro gestiegen.
Weitere Leistungsbereiche
Im Bereich der vertragsärztlichen Vergütung stiegen die Ausgaben je Versichertem um rund 3,9 Prozent auf gut 39 Milliarden Euro an. Die ärztlichen Honorare für GKV-Versicherte stiegen damit insgesamt um rund 1,6 Milliarden Euro. Die Ausgaben für die vertragsärztliche Versorgung haben einen Anteil von 18 Prozent an den GKV-Gesamtausgaben.
Der größte Kostenblock, die Krankenhausbehandlung, verzeichnete 2015 einen Anstieg von 3,1 Prozent je Versichertem. Insgesamt erhielten die Krankenhäuser hierdurch im vergangenen Jahr allein von den gesetzlichen Krankenkassen um rund 2,5 Milliarden Euro höhere Finanzmittel als 2014.
Bei den Heilmittelausgaben verbuchten die Krankenkassen einen überproportionalen Ausgabenanstieg von 6,5 Prozent je Versichertem. Bei den Hilfsmittelausgaben gab es einen geringen Zuwachs von 1,2 Prozent.
2 Kommentare
Richtig werten
von Reinhard Rodiger am 08.03.2016 um 0:11 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Schaun mer mal ......
von Wolfgang Müller am 07.03.2016 um 18:20 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.