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Unerwünschte Auswirkungen

Stuttgart - 12.03.2016, 07:30 Uhr

(Foto: maksimages / Fotolia)

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Unkontrollierte Ärzte, unselbstständige Apotheken, kreativ dopende Sportler und geschädigte Probanden: Selten gelingt es, rechtzeitig den Rahmen so zu setzen, dass unerwünschte Folgen verhindert werden, wie diese Woche erneut zeigt. Die Highlights von DAZ.online-Redakteur Hinnerk Feldwisch-Drentrup.

Dass sich die Zukunft schlecht planen lässt, ist allgemein bekannt. Das Wirtschaftsministerium versucht es zumindest beim Apothekenhonorar und beauftragte ein Beratungsunternehmen zu untersuchen, welche Änderungen es bei der Arzneimittelpreisverordnung zukünftig geben sollte. Nicht nur für Apotheker wurde diese Woche bei verschiedenen Meldungen deutlich, dass mögliche Wirkungen nur selten ausreichend gut abgeschätzt werden können – und es oft nur übrigbleibt, aus unerwünschten Fehlentwicklungen zu lernen.

Das richtige Maß an Regulierung ist in Deutschland wie im Ausland eine stete Herausforderung. Nachdem die Kassenärztliche Bundesvereinigung über lange Zeit vergleichsweise frei ihre Belange regeln konnte und es zu verschiedensten Negativ-Schlagzeilen kam, will das Gesundheitsministerium zukünftig stärker kontrollieren, was in der dortigen Zentrale vor sich geht – wie auch bei den anderen Spitzenorganisationen.

In den Niederlanden muss inzwischen festgestellt werden, dass sich in den letzten fünf Jahren das Verhältnis unabhängiger Apotheken gegenüber Ketten und Franchise-Systemen umgekehrt hat. Hierzu kam es auch, da Apotheken mit den Leistungserbringern direkter verhandeln kann als vorher – doch kleinere Apotheken haben hier wenig Spielraum, so dass sich automatisch ein Druck entwickelt hat, in größeren Verbünden zusammenzuarbeiten

DAZ.online-Redakteur Hinnerk Feldwisch-Drentrup

In der breiten Öffentlichkeit beherrschten in letzter Zeit zwei Themen die Gesundheits-Nachrichten: Einerseits wurde von der WHO festgestellt, dass Zika-Infektionen noch weitere Gesundheitsauswirkungen haben, als zuvor angenommen – neben Schädelfehlbildungen bei Ungeborenen können sie auch weitere neurologische Störungen auslösen. Andererseits drehte sich die öffentliche Aufmerksamkeit weiter um das Unkrautmittel Glyphosat, das von Umweltverbänden – wenig überraschend – in Spuren auch in Bier sowie im Urin gefunden wurde. Während die Auswirkungen dieser Rückstände wissenschaftlich stark umstritten sind, könnte es für die Glyphosat-Kritiker einen Erfolg gegeben haben: Die EU-Mitgliedsstaaten konnten sich bei der weiteren Zulassung nicht einigen und vertagten die Entscheidung erstmal.

Eine groß angelegte Recherche hat sich diese Woche die Wirkungen von Anwendungsbeobachtungsstudien vorgenommen: Die für Ärzte aus finanziellen Gründen attraktiven Studien haben laut IQWiG-Chef Jürgen Windeler für die Bewertung von Arzneimitteln fast keinen Nutzen. Für den Gesundheitspolitiker Lauterbach haben sie jedoch große unerwünschte Nebenwirkungen: Die Pharmaindustrie versuche, auf diesem Wege Patienten für ihre Mittel zu rekrutieren – welche so nicht das für sie beste Produkt erhielten.

Aus Frankreich kam diese Woche ein neuer Untersuchungsbericht, der wenig dazu beitragen konnte, die unerwünschten Wirkungen von BIA 10-2474 bei der klinische Studie in Rennes aufzuklären. Immerhin hat er aufgezeigt, dass die Substanz sehr unspezifisch wirkte - und vieles über ihre Wirkweise noch unverstanden ist.

An eine Wirkung haben die Sportler wie Maria Scharapowa, die Meldonium für bessere Leistungen genutzt haben, wohl nicht gedacht: Seitdem das Herzmittel von der WADA auf die Dopingliste genommen wurde, sollten Apotheker über die Konsequenzen dieser Doping-Klassifizierung aufklären. Und eine weitere unbeabsichtigte Wirkung des Verbots gab es: Laut Medienberichten soll der Absatz sprunghaft angestiegen sein.


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