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Serie befürchtet
Zwei Überfälle auf Apotheken in Mönchengladbach
Drei Überfälle in elf Tagen beschäftigen die Mönchengladbacher Polizei, davon zwei auf Apotheken. Die Täterbeschreibung ist ähnlich. Ein Serientäter treibt womöglich sein Unwesen, fürchten vor allem die Apotheker in der Stadt am Niederrhein.
„Man hat schon das Gefühl, es kommt näher“, sagt Birgit Nellen, die im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt die Brunnen-Apotheke betreibt. Gleich drei Raubüberfälle im Mai in kurzer Zeit, davon zwei auf Apotheken, beschäftigen die Polizei und die Menschen in der Stadt, eine Serie wird befürchtet. Ein wenig gehe unter den Apothekern in der nordrhein-westfälischen 255.000-Einwohner-Großstadt am Niederrhein schon die Angst um, berichtet die Apothekerin, die auch Sprecherin der Apothekenkammer Nordrhein für Mönchengladbach ist. „Ich habe sicherlich Angst, dass es einen Überfall auch hier geben könnte“, sagt Nellen.
Der jüngste Überfall fand am Pfingstwochenende statt, am Samstagmorgen, 14. Mai, gegen 10.45 Uhr. Der Täter betrat eine Apotheke im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt, zückte eine Pistole, mit der er die Angestellte der Offizin bedrohte und forderte sie auf, von der Kasse wegzugehen. Anschließend plünderte er die Scheine aus der Kasse und entkam mit seiner Beute im – wie die Polizei sagt – niedrigen dreistelligen Bereich auf einem Fahrrad.
Der Täter soll eher klein sein
Etwa 30 Jahre alt soll der Mann sein, mit 1,60 bis 1,65 Meter eher klein und bekleidet mit einem schwarzen Kapuzenshirt, blauer Jeans und einer Kappe. Er habe akzentfreies Deutsch gesprochen und helle Haut, beschrieb die Angestellte der überfallenen Apotheke den Mann weiter.
Diese Beschreibung ähnelt allerdings auch der eines Mannes, der bereits am Montag, 10. Mai, die Sparkasse im Stadtteil Hardterbroich-Pesch und am Dienstag, 3. Mai, ebenfalls eine Apotheke in Rheydt überfallen hat. Akne-Narben im Gesicht beschrieb dabei noch die Angestellte der am 3. Mai überfallenen Apotheke und in dem Fall und in der Sparkasse schwarze oder dunkle Turnschuhe mit auffallend heller Sohle bei dem Täter.
Noch keine Anhaltspunkte für einen Serientäter
„Wir sprechen derzeit zwar von einer Serie, nicht aber von einem Serientäter“, sagt Willy Theveßen, Pressesprecher der Polizei Mönchengladbach. „Die Beschreibungen ähneln sich nur zum Teil.“ Es gebe noch keine Anhaltspunkte, dass es sich immer um den gleichen Täter gehandelt habe. Zusammen mit Fällen im April, bei denen zwei Supermärkte überfallen wurden, habe es derzeit sogar fünf Überfälle innerhalb kurzer Zeit in der Stadt gegeben, sagt Theveßen.
„Man hat schon ein unangenehmes
Gefühl“, sagt Nellen. Aber man sollte sich nun auch nicht verrückt machen
lassen, sagt sie. Mit ihren Mitarbeitern rede sie derzeit viel über die
Situation.
Hoffnung auf Beruhigung der Lage
Sie hofft dennoch, dass es keine weiteren Überfälle gibt und sie nicht erleben muss, was einem anderen Apotheker vor einigen Jahren widerfahren war. Ihm hatten Einbrecher morgens aufgelauert, den Mann dann überfallen und ihn genötigt, den Tresor zu öffnen. Insgesamt hat Nellen aber nicht das Gefühl, dass es mehr Überfälle auf Apotheken gebe. „Es waren jetzt nur hier in Rheydt viele Fälle“, sagt sie.
Die Polizei Mönchengladbach fahndet mittlerweile auch mit einem Foto zumindest nach dem Täter, der am 10. Mai die Sparkasse überfiel. Dort hatte eine Überwachungskamera den Mann erfasst. Wer in dem Fall oder im Fall der überfallenen Apotheken noch wichtige Beobachtungen gemacht hat, kann sich an die Polizei Mönchengladbach wenden unter der Telefonnummer 02161/ 290.
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