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Vertragsänderung geplant
Valeant hat Probleme mit Walgreens-Apotheken
Der kanadische Pharmakonzern Valeant steht derzeit nicht gut da – nun hat er auch noch Probleme mit seinem Partner Walgreens. Einem Medienbericht zufolge erhält die US- Apothekenkette Provisionen für den Verkauf von Valeant-Arzneimitteln – ein Deal der den Kanadiern offenbar Verluste einfährt.
Der unter Druck stehende kanadische Pharmakonzern Valeant will einem Pressebericht zufolge den Vertrag mit seinem Partner Walgreens ändern. Da der Verkauf von Arzneimitteln über die US-Drogerie- und Apothekenkette den Kanadiern Verluste einbringe, sollen die Rahmendaten geändert oder die Partnerschaft beendet werden, schreibt die „Financial Times“ (Donnerstag) mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Erst am Dienstag hatte der neue Vorstandschef Joseph Papa den Markt mit einer Gewinnwarnung geschockt – die dritte innerhalb von sechs Monaten.
Nicht die erste schwierige Apotheken-Kooperation
Dem Bericht zufolge löst Walgreens Rezepte für die Top-Produkte von Valeant
ein, bevor klar ist, ob die Versicherer die Rechnungen dafür übernehmen. Das
führe bei Valeant zu Verlusten, hatte Papa am Dienstag erklärt. Als sich
Valeant vor einem Jahr mit Walgreens auf die Kooperation geeinigt hatte, war
der Deal als positiv eingestuft worden, denn zuvor hatten die Kanadier die
Partnerschaft mit einer Versandapotheke nach einem Bilanzierungsskandal
beendet. Walgreens hatte dagegen eine viel bessere Reputation.
Walgreens handelte den Informationen zufolge aber Provisionen für den Verkauf von Valeant-Produkten aus, die auch anfallen, wenn die Versicherer nicht zahlen. Bei einem Viertel der Produkte gebe es keine vorherige Zustimmung der Versicherung, heißt es den Kreisen zufolge. Papa wolle in den kommenden Monaten eine Änderung des Vertrages herbeiführen oder diesen anderenfalls beenden.
Misserfolge und Negativ-Schlagzeilen
Der Manager Papa war erst Anfang Mai vom irischen Gesundheitskonzern Perrigo auf den Valeant-Chefsessel gewechselt. Sein erst kurz zuvor nach einer krankheitsbedingten Pause zurückgekehrter Vorgänger Mike Pearson hatte nach einer Reihe von Misserfolgen den Platz freigemacht. Valeant hatte sich in den letzten Jahren durch aggressive Übernahmen anderer Konzerne und eine denkwürdige Preispoltik nicht nur beliebt gemacht. Verkalkuliert hat sich das Unternehmen wohl auch mit der Übernahme von Sprout Pharmaceuticals – dem Unternehmen, das Addyi, die Lustpille für die Frau, auf den Markt brachte.
Im Februar räumte Valeant dann Fehler
bei der Rechnungslegung ein. Auch im weiteren Jahreslauf machte das Unternehmen eher Negativ-Schlagzeilen – etwa wegen erstaunlicher Bonus-Zahlungen an Vorstandsmitglieder.
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