Dauerthema Lieferengpass

Wann gibt es wieder Metoprolol?

Stuttgart - 08.07.2016, 14:00 Uhr

Zu wenig Produktionskapazität bei erhöhtem Bedarf – der Grund für die defizitäre Lage in der Apotheke. (Foto: fotogestoeber / fotolia)

Zu wenig Produktionskapazität bei erhöhtem Bedarf – der Grund für die defizitäre Lage in der Apotheke. (Foto: fotogestoeber / fotolia)


„Erfreulich hohe Nachfrage“

DAZ.online hat bei Hexal und Teva nachgefragt. Hexal sieht über die „Mitarbeiter im Außendienst“ den „direkten Draht in Apotheken und Arztpraxen“ gewährleistet –und somit eine ausreichende Information „über die aktuelle Situation bei Metohexal retard“. Die Notwendigkeit zusätzlicher, unterstützender Maßnahmen, sieht man seitens der Hexal AG offenbar nicht.  

Den Lieferengpass erklären die generischen Pharmaunternehmer mit einer unerwartet gestiegenen, hohen Nachfrage. Diese sei zwar „erfreulich”, heißt es bei Hexal, dem daraus resultierenden „unerfreulichen” Kapazitätsengpass sei man durch einen neuen Lieferanten für Metohexal retard begegnet. Die Validierung der Produktionsabläufe gestalte sich allerdings „sehr zeitintensiv, erklärt der Pharmakonzern aus Holzkirchen. Vor Herbst rechne man nicht mit einem Ende der Lieferschwierigkeiten.

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Auch die Teva GmbH, die Firmen wie ratiopharm oder Abz unter ihrem Dach vereint, begründet den Ausfall mit einem gestiegenen Bedarf an dem Präparat. Durch Lieferausfall „eines großen Rabattpartners” sei die Nachfrage auch bei Teva gestiegen – „trotz aller Anstrengungen” könnten Nicht-Rabattvertragspartner diesen Engpass so kurzfristig nicht kompensieren. Teva sieht ab Mitte bis Ende Juli ihre Lieferfähigkeit wiederhergestellt. 

Hexal betont an dieser Stelle die volle Lieferfähigkeit bei den Succinat-Präparaten. Die spielten ohnehin eine größere Rolle im Metoprolol-Markt. Doch hilft das Patienten oder Apothekern? Wie sieht es mit dem Austausch der einzelnen Metoprolol-Arzneimittel aus? Was darf gegen welches Präparat substituiert werden?




Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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Lesen Sie hier die Zusammenfassung

Metoprololtartrat ist in unterschiedlichen Retardierungsformulierungen auf dem Markt. Nicht immer lassen sich diese problemlos untereinander austauschen. Ausschlaggebend ist nicht das Salz, sondern die Freisetzungskinetik. So lassen sich Retardpräparate, aus denen Metoprololtartrat mit einer Kinetik erster Ordnung freigesetzt wird, zum Beispiel Metohexal® retard-Tabletten, ausschließlich untereinander substituieren. Metoprololtartrate, die im Handelsnamen ein „Zero“,„NK“ oder „Z“ tragen und mit einer Kinetik nullter Ordnung (ZOK-Galenik) freigesetzt werden, lassen sich ebenfalls nur untereinander austauschen. Zusätzlich steht bei diesen Präparaten als Alternative Metoprololsuccinat zur Verfügung. Hier muss eine Dosisumrechnung erfolgen.

4 Kommentare

Metoprolol 200

von Elli am 11.02.2019 um 21:40 Uhr

Ich fasse es nicht am Donnerstag den 7 Rezept in Apotheke abgegeben und gesagt ich brauche sie dringend da ich nur noch 3 habe.Sie waren nicht vorrätig und man sagte sie sind am Samstag mit der Post bei mir.Heute ist der 11 keine Tabletten da die eine Apotheke hat mein Rezept in eine andere Apotheke gegeben und dort soll es Versand werden.Habe heute meinen Hausarzt angerufen und die Lage geschildert die Sprechstunden Hilfe sagte mir ich solle mich nicht reinsteigern und da fragte ich sie auch da brauch ich sie wohl nicht mehr einnehmen und mein Blutdruck geht in die Höhe darauf doch sie müssen sie nehmen. So ein Mist,hier wird mit der Gesundheit der Menschen bingbon gespielt es merkt ja niemand

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Metoprolol 200 mg

von Kefferstein Christine am 08.12.2016 um 15:30 Uhr

Ich nehme seit 15 Jahren dieses Medikament und muss jetzt damit klarkommen welche Beistoffe in anderen Medikamenten meinen Blutdruck erhöhen. Da wird jahrelang der Markt beherrscht und dann hat man plötzlich aus wirtschiaftlichem Interesse keine möglichkeit mehr dieses Medikament zu produzieren. Erst darf man nichts anderes nehmen (Krankenkassenverordnung) und dann muss man es. Wie widersinnig diese Politik ist!

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Auf dem Rücken der Betroffenen

von Gabriele M. am 18.10.2016 um 15:54 Uhr

Als Patientin bin ich entsetzt. Medikamentenengpässe, die aus wirtschaftlichen Erwägen und Optimierungswünschen heraus entstehen? Ich brauche dieses Medikament und komme seid Jahren gut damit klar. Für die Lenker der Kassen und Pharmakonzerne sind es Zahlen, für mich mein körperliches Wohlbefinden. Sie spielen mit uns Patienten! Schämen Sie sich!

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Lieferengpässe

von Alexander Zeitler am 08.07.2016 um 20:53 Uhr

Natürlich wars mal wieder keiner.
Ich vermute, die lassen das mal wieder in Indien kochen. Sicher billiger. Und dann ist die Wellblechhütte zusammengekracht. Oder das Klima hat nicht gepasst.
Wann wird die Politik da mal tätig? Auch die Hersteller haben einen Sicherstellungsauftrag.
Bei und ist zwischenzeitlich jeder Unsinn geregelt. Ich denke da z.b. an Isopropanol mit Zulassung. Und die fett verdienenden Hersteller können einfach nicht liefern.
Irgendwas passt das nicht zusammen.

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