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Eigentlich sollte durch einen Umzug und die Umstellung auf ein neues Kommissioniersystem alles schneller gehen bei Apotal in Hilter bei Osnabrück – einer von Deutschlands größten Versandapotheken. Doch Probleme bei der EDV und ein Wasserschaden durch ein Unwetter führten zu etlichen verzögerten Lieferungen.
„Wenn alles reibungslos klappt, sollten wir hier 20.000 Sendungen pro Tag rausschicken können“, sagt Henning Fichter, Junior-Chef von Apotal, einer der größten Versandapotheken Deutschlands. „Schnell, diskret, zuverlässig und kostengünstig“, so wirbt das Unternehmen mit 500 Mitarbeitern, das im niedersächsischen 10.000-Einwohner Ort Hilter nahe Osnabrück erst Ende Mai eine neue 4000 Quadratmeter große Halle bezogen hat.
Seit dem Umzug aber häufen sich die Probleme. Lieferungen verzögern sich, die Hotline war zum Teil dauerbesetzt wegen vieler Kundennachfragen und Beschwerden der Kunden im Netz nahmen zu. „Eigentlich sind wir ja umgezogen, damit in Zukunft alles noch schneller geht“, sagt Fichter. Denn das Unternehmen verspricht bei normal verfügbaren Medikamenten eine Lieferung innerhalb von zwei Werktagen – derzeit klappt das aber nicht immer. Per Ansage in der Hotline und gut sichtbar auf der Webseite macht Apotal seine nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Kunden darauf aufmerksam.
Tests mit 20.000 Sendungen gemacht
„Wir hoffen bis kommende Woche nun alle Probleme gelöst zu haben“, sagt der Junior-Chef. Mittlerweile habe man nur noch kleinere Fehler zu beheben. Dass die neue Logistiksoftware und das neue Kommissioniersystem nicht reibungslos funktioniert hätten, sei so nicht absehbar gewesen. „Wir haben Testläufe mit rund 20.000 Sendungen gemacht, da klappte am Ende alles gut“. Dass dann nicht von jetzt auf gleich alles reibungslos funktionieren würde, sei ihnen natürlich klar gewesen, nicht jedoch das Ausmaß, in dem die Technik nicht rund gelaufen sei, sagt er. Mehr Tests wären im laufenden Betrieb auch nicht möglich gewesen.
Der Stau habe zwar an einzelnen Tagen nie mehr als rund das Doppelte der Menge der eingehenden Aufträge betragen, dennoch führte das dann bei einigen Sendungen zu erheblichen Lieferverzögerungen – nach Aussage mancher Kunden bis zu drei Wochen. Einige hatten sich auch bei der zuständigen Apothekerkammer Niedersachsen beschwert. „Wir bedauern das alles natürlich sehr“, sagt Fichter. Man könne sich bei den Kunden, die überwiegend Stammkunden seien, nur entschuldigen. Ob viele davon nun den Anbieter gewechselt hätten, könne man nicht sagen, jedoch hofft der Junior-Chef auf die Treue der Kunden.
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