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In Sachsen-Anhalt werden die meisten Tagesdosen verordnet, so der Gesundheitsreport der Techniker-Krankenkasse. Seltener greifen die Ärzte in Baden-Württemberg und Bayern zum Rezeptblock. Woran liegt's?
Der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) analysiert jedes Jahr auch die Arzneimittel-Verschreibungen in Deutschland. Die meisten Tagesdosen pro Einwohner werden im Osten sowie im Saarland verschrieben, während in Süddeutschland weniger verordnet wird, besagt die Auswertung.
Doch die kürzere Entfernung zum Mittelmeer und zur mediterranen Ernährung ist wohl nicht der Grund für das Nord-Süd-Gefälle: Die Verordnung von Arzneimitteln ist stark altersabhängig. Dies ergibt sich auch aus einem Vergleich der Tagesdosen-Anzahl mit dem durchschnittlichen Alter der Bevölkerung der 16 Bundesländer.
Das niedrige Durchschnittsalter der Bevölkerung in Baden-Württemberg, Bayern und den Stadtstaaten führt zu vergleichsweise wenig Arzneimittel-Verschreibungen in diesen Bundesländern – während beides in den neuen Bundesländern deutlich höher liegt. Ein Ausreißer ist Sachsen: Während das durchschnittliche Alter der Einwohner ähnlich wie das in den anderen östlichen Bundesländern liegt, verordnen sächsische Ärzte deutlich weniger Arzneimittel als ihre Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt.
Eine mögliche Erklärung ist der niedrigere Männeranteil in Sachsen: Während es beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern einen Männerüberschuss gibt, leben in Sachsen rund 100.000 mehr Frauen als Männer. Und diesen werden etwas weniger Arzneimittel verschrieben, wie der TK-Gesundheitsreport zeigt.
Eine Ausnahme sind jedoch Psychopharmaka: Während Frauen im vergangenen Jahr nach den TK-Daten durchschnittlich rund 16 Tagesdosen verschrieben bekamen, waren es bei den Männer nur knapp 10.
Ein großer Teil der Arzneimittel, die Männer nahmen, sind Blutdrucksenker, Cholesterinhemmer oder andere Präparate für das Herz-Kreislauf-System – welche im vergangenen Jahr 44 Prozent aller Tagesdosen von Männern ausmachten. Während die Anzahl der durchschnittlichen Tagesdosen jedoch weiter ansteigt, nimmt ihr relativer Anteil leicht ab.
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