ABDA zum Apothekenhonorar

Eine „gesundheitspolitisch kluge“ Gehaltserhöhung

Berlin - 26.07.2016, 15:26 Uhr

Friedemann Schmidt kann sich über einen Erfolg der ABDA für die Apotheker freuen. (Foto: ABDA)

Friedemann Schmidt kann sich über einen Erfolg der ABDA für die Apotheker freuen. (Foto: ABDA)


ABDA-Präsident Friedemann Schmidt begrüßt, dass das Bundesgesundheitsministerium die Apothekenvergütung bei Rezepturen und BtM-Abgaben anpassen will. Dies seien zwei richtige Steuerungsimpulse.

Seit dem gestrigen Montag kursiert der Referentenentwurf für das Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz. Mit dem Gesetz will das Bundesgesundheitsministerium vor allem Ergebnisse des Pharmadialogs umsetzen. Doch auch die Apothekenvergütung spielt eine Rolle, wie bereits berichtet.

Nun hat sich die ABDA erstmals zu den Plänen geäußert. Dabei konzentriert sie sich ganz auf die positiven Seiten. In einer Pressemitteilung erklärt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, dass der Gesetzentwurf aus Sicht der Apothekerschaft an zwei wichtigen Punkten der Arzneimittelversorgung „richtige Steuerungsimpulse“ setze: „Zum einen wird die Versorgung mit individuellen Rezepturarzneimitteln gestärkt, indem eine Abgabe- und Beratungsgebühr analog zu der bei Fertigarzneimitteln eingeführt wird und die Arbeitspreise für die Herstellung der Rezepturen erhöht werden. Zum zweiten löst der Gesetzgeber eine lang bestehende Bringschuld ein, indem er die seit über vierzig Jahren unveränderte Entschädigung für den Zusatzaufwand der Apotheken beim Umgang mit Betäubungsmitteln substanziell anhebt und auf weitere dokumentationspflichtige Arzneimittel ausdehnt“.

Schmidt betont ferner, dass Rezepturarzneimittel und Betäubungsmittel wichtige Pfeiler der hochwertigen Arzneimittelversorgung in Deutschland seien. Es sei daher „gesundheitspolitisch klug“, die Versorgung an diesen Punkten durch eine angepasste Apothekenvergütung zu sichern. 


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Die Richtung stimmt, aber...

3 Kommentare

Richtung ?

von Reinhard Rodiger am 27.07.2016 um 14:39 Uhr

Wer hier einen Steuerungsimpuls sieht , sieht richtig . Fragt sich nur, ob er die Richtung kennt. Weniger unrentabel ist gesundheitspolitische klug? Da braucht niemand auf das perspektivische Abschmelzen im Gegenzug hinweisen ?
Per Saldo führt das weg von solider Basisfinanzierung. Hier wäre der Zeitpunkt gewesen, die Forderungen überhaupt zu stellen. Weniger unrentabel ist eine sich selbst erniedrigende Forderung. Wenn schon keiner an funktionierenden Kleinunternehmen interessiert ist, dann sollte zu politischem
Wegsehen nicht noch applaudiert werden. DAS ist die falsche Richtung.

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Erfolge, Herr Schmidt?

von Heiko Barz am 27.07.2016 um 10:16 Uhr

Das "Kursieren" eines Rentenentwurfes ist für ABDA und F. Schmidt schon ein raumgreifender Schritt in die zukünftige Richtung.
Noch vor einem Jahr, zum Apotag, galt als zentrales Diskussionsthema die Honorarproblematik, und das, was heute in konjunktiver Form als Erfolg gefeiert wird, war eine für selbstverständlich vorgetragene Grundbedingung. (BTM, REZEPZUR, NACHTDIENSTVERGÜTUNG)
Diese, von der Apothekerschaft verlangten und bei weitem nicht kostendeckende Forderungen, bleiben bis dato ausschließlich konjunktiv besetzt.
Sollte bis zur Wahl dennoch ein Positivum erreicht werden, so wird dieses mit Sicherheit eine angedeutete noch nicht durchdiskutierte Folge haben ( 3 %..... ).
actio gleich reaktio.
Ein politisches Grundprinzip des Kompromisses!

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Rezepturen

von Gerd Reitler am 26.07.2016 um 18:48 Uhr

Hurra,

jetzt ist mein Minus pro Rezeptur nur noch 32,-€ statt bisher 40,-€. Wenn es so weitergeht, dann werde ich villeicht in 50 Jahren bei plus/minus Null liegen.

Ein echter Quantensprung!

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