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Kooperation mit Aldi Süd
Medisana ruft fehlerhafte Blutzuckermessgeräte zurück
Einstweilige Verfügung gegen Testergebnisse
Seinen Anfang nahm das Drama mit einer Studie des IDT. „Das IDT ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut mit dem Zweck der Förderung und Entwicklung auf dem Gebiet der Medizintechnologien, insbesondere der Diabetestechnologien“, erklärt der promovierte Mediziner Guido Freckmann, Geschäftsführer des Instituts. „Neben Testungen im Auftrag verschiedener Hersteller führt das IDT, im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten, auch Untersuchungen in eigener Initiative durch.“
Anfang des Jahres 2016 hatte das Institut eben eine solche selbst-initiierte Testung unter anderem mit einer Teststreifencharge für jenes Blutzuckermessgerät der Firma Medisana durchgeführt, die zu dem Zeitpunkt als Aktionsware beim Discounter Aldi Süd verkauft wurden. „Ziel der Studie war es, zu evaluieren, ob die im Handel erhältliche Teststreifencharge den Genauigkeitsansprüchen gerecht wird, die durch das CE-Zeichen suggeriert werden“, erklärt Freckmann.
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Das Ergebnis war dann allerdings verheerend: „Besonders im niedrigen Blutzuckerbereich lagen die Messwerte deutlich zu hoch und waren geeignet, eine drohende Unterzuckerung zu verschleiern“, sagte Professor Lutz Heinemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Im Schnitt seien die Werte um 16 Prozent überhöht gewesen. Der Experte der DDG werte das als eine Patientengefährdung. Die Ergebnisse der Studie sollten dann auf dem von der DDG veranstalteten Diabetes Kongress 2016 in Berlin, der Jahrestagung der DDG, Anfang Mai veröffentlicht werden.
Doch das Poster, eine große bildhafte Darstellung der Forschungsergebnisse, die auf solchen Kongressen dem Fachpublikum präsentiert wird, durfte nur mit großen Lücken und ausgeschnittenen und geschwärzten Stellen aufgehangen werden. Denn Medisana hatte im Mai eine einstweilige Verfügung erwirkt, die es dem IDT bei Strafandrohung untersagte, Hersteller, Gerät oder Vertriebsweg auf dem Poster zu nennen. „Hier geht es unserer Auffassung nach um Geld und Marktmacht versus Sicherheit der Patienten und Freiheit der Wissenschaft“, empörte sich damals der Präsident der DDG, Professor Baptist Gallwitz.
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