- DAZ.online
- News
- Wirtschaft
- Sanofi darf Boehringer-...
Der französische Pharmakonzern Sanofi darf das OTC-Geschäft seines deutschen Wettbewerbers Boehringer Ingelheim übernehmen. Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission knüpfen die Übernahme allerdings an Bedingungen.
Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme des Selbstmedikationsgeschäfts von Boehringer Ingelheim durch Sanofi nach der EU-Fusionskontrollverordnung freigegeben. Dies teilte die Brüsseler Behörde am 4. August mit. Der Beschluss ist allerdings an Bedingungen geknüpft. Die Kommission hatte nämlich Bedenken, dass der Zusammenschluss in seiner ursprünglich geplanten Form den Wettbewerb in einigen Märkten verringern könnte. Denn die beiden Unternehmen verfügten in bestimmten Ländern über sehr starke Marken – und die Verbraucher hätten hier kaum Alternativen.
Ausgeräumt werden sollen diese Bedenken nun dadurch, dass beide Unternehmen Geschäftsbereiche veräußern. So etwa den der krampflösenden Mittel in der Tschechischen Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Polen und der Slowakei. In der Tschechischen Republik ist zudem das Geschäft mit OTC gegen Verstopfung betroffen. Im Bereich Reizhusten muss das Geschäft in Griechenland (OTC) und Irland (auf Rezept) veräußert werden. In Frankreich sind es die Kopfschmerz-Medikamente.
Boehringer bekommt Tierarznei-Sparte
Laut Kommission hat Sanofi angeboten, für die betreffenden Märkte seine oder die dort tätigen Sparten von Boehringer Ingelheim samt Marktzulassung, Kundendaten und Marken zu veräußern. Der Genehmigungsbeschluss ist nun an die Bedingung geknüpft, dass die Verpflichtungen vollständig eingehalten werden.
Die Übernahme ist Teil eines milliardenschweren Tauschs. Boehringer Ingelheim soll im Gegenzug das Geschäft mit Tiermedizin von Sanofi bekommen. Die Unternehmen wollen damit nach eigenen Angaben Weltmarktführer in den jeweiligen Sparten werden.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.