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Gehaltstabelle
Was verdienen die Gesundheitspolitiker nebenher?
Ein Bundestagsabgeordneter erhält für seine Tätigkeit eine Abgeordnetendiät von rund 112.000 Euro pro Jahr. Vielen Politikern scheint das nicht zu reichen, wie die neue Nebeneinkunfts-Statistik von abgeordnetenwatch.de zeigt. Im Vergleich zu ihren Kollegen in anderen Ausschüssen halten sich die meisten Gesundheitspolitiker allerdings zurück.
Das Transparenz-Portal abgeordnetenwatch.de hat die Nebenverdienste aller Bundestagsabgeordneten recherchiert und sie in Tabellen zusammengefasst. In dieser Legislaturperiode haben die Abgeordneten demzufolge mindestens 18 Millionen Euro zusätzlich kassiert. Zur Erklärung: Wenn ein Mitglied des Bundestages (MdB) mehr als 10.000 Euro pro Jahr nebenher verdient, muss er dies bei der Bundestagsverwaltung angeben. Genaue Angaben müssen die Politiker allerdings nicht machen: Es gibt einen zehnstufigen Einnahmenkatalog, bei dem die MdBs jeweils nur die Stufe angeben müssen. Und: Die höchste Stufe (Stufe 10) ist nach oben hin offen. Dort heißt es nur: Verdienste über 250.000 Euro.
Am meisten nebenher verdient hat der CSU-Abgeordnete Philipp Graf Lerchenfeld, der die Union im Finanzausschuss des Bundestages vertritt. Seine Nebeneinkünfte seit 2013 werden auf mindestens 1,73 Millionen Euro eingeschätzt. Wegen der nach oben hin geöffneten letzten Verdienststufe könnten es aber bis zu 2,4 Millionen Euro sein, schätzt abgeordnetenwatch.de. Lerchenfeld ist selbstständiger Landwirt und nebenbei in mehreren süddeutschen Unternehmen tätig, etwa der Bayernwerke AG oder der Südzucker AG. Außerdem ist Lerchenfeld Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.
Tätigkeiten in Kliniken, Kammern oder Beiräten
Als erster Gesundheitspolitiker ist Rudolf Henke (CDU) auf Rang 10 aufgeführt. Henke hat neben seinem Mandat bis zu 861.000 Euro verdient. Seine Einnahmen stammen hauptsächlich aus einer ärztlichen Tätigkeit für das St. Antonius Krankenhaus in Eschweiler sowie mehreren Tätigkeiten in Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. Unter anderem ist Henke Beiratsmitglied und Mitglied der Vertreterversammlung bei der Apobank. Nicht unerheblich verdient er auch als Ärzte-Funktionär. Henke ist Präsident der Ärztekammer Nordrhein (bis zu 15.000 Euro pro Jahr) sowie 1. Vorsitzender des Marburger Bundes (bis zu 7.000 Euro jährlich).
Der letzte verbliebene Apotheker im Bundestag, Michael Fuchs (CDU), liegt mit seinen Nebeneinkünften auf Platz 13. Der Industrie- und Wirtschaftspolitiker verdiente bis zu 556.500 Euro dazu. Seine Apotheke hat Fuchs schon vor Jahren aufgegeben. Inzwischen ist er in Beiräten mehrerer Unternehmen, verdient mit Vorträgen und ist ehrenamtliches Mitglied in mehreren Verbänden. Fuchs hatte im Frühjahr 2016 bekannt gegeben, nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren.
1 Kommentar
Die größten Kritiker der Elche waren früher (?) selber welche
von Christian am 10.08.2016 um 12:19 Uhr
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