Vielen Forschern seien nun Dinge möglich, von denen sie seit
Jahrzehnten nur träumen konnten, sagt der Ethikrat-Vorsitzende und Theologe
Dabrock von der Universität Erlangen-Nürnberg. Holger Puchta, Leiter des
botanischen Instituts am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), nennt eine
entscheidende Neuerung: Ältere Methoden riefen im Erbgut auch viele ungewollte
Mutationen hervor. Mit Crispr-Cas sei deren Zahl weit geringer. Von der Ursprungspflanze
sei ein solches Produkt anders als bei den bisher genutzten Methoden nicht mehr
unterscheidbar. Mehrere so entstandene Sorten wurden bereits erprobt – etwa
gegen Mehltau resistenter Weizen oder besonders stärkehaltiger Mais.
Das führt zu der viel diskutierten Frage: Sind mit
Crispr-Cas geschaffene Pflanzen als genmodifizierte Organismen (GMO) oder als
Züchtung einzustufen? „Darum gibt es einen riesigen Streit, hinter dem immense
finanzielle Interessen stehen – der Unternehmen, aber auch der gegen Gentechnik
engagierten Organisationen“, erklärt Dabrock. In den USA und Kanada werden
solche Pflanzen nicht als GMO eingestuft. Die rechtliche Situation in der
Europäischen Union sei derzeit „extrem unklar“, kritisiert Puchta.
1 Kommentar
Großartige Chancen, immense Risiken, erstaunlich dumme Menschheit
von Linus am 12.03.2017 um 13:43 Uhr
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