Zur-Rose-Zahlen

DocMorris mit OTC-Plus von 40 Prozent

Berlin - 17.08.2016, 12:30 Uhr

Dickes Plus: Die DocMorris-Mutter Zur Rose teilt mit, dass die niederländische Versandapotheke im OTC-Bereich ein Umsatzplus von 40 Prozent verbuchen konnte. (Foto:dpa)

Dickes Plus: Die DocMorris-Mutter Zur Rose teilt mit, dass die niederländische Versandapotheke im OTC-Bereich ein Umsatzplus von 40 Prozent verbuchen konnte. (Foto:dpa)


Die Schweizer Versandapotheke Zur Rose hat das erste Halbjahr 2016 mit kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Mithilfe einer Kapitalerhöhung will die Muttergesellschaft von DocMorris ihre Position in Europa nun weiter ausbauen.

Mit einem ansehnlichen Zuwachs beim Umsatz hat die Versandapotheke Zur Rose aus dem Schweizerischen Frauenfeld das erste Halbjahr 2016 abgeschlossen. Der Erlös kletterte im Vergleich zur Vorjahreszeit um 5,5 Prozent auf 434,3 Millionen Franken. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 54,9 Prozent auf 7,8 Millionen Franken zu. Auch das Unternehmensergebnis von zuvor minus zwei Millionen Franken machte einen Sprung nach vorne, landete mit plus 0,2 Millionen Franken allerdings nur knapp über der Nulllinie.

DocMorris legt kräftig zu

Die seit 2012 zu Zur Rose gehörende Versandapotheke DocMorris hat nach Unternehmensangaben ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2016 ebenfalls deutlich gesteigert. Besonders erfolgreich habe sich das Onlinegeschäft mit rezeptfreien Medikamenten entwickelt, die Verkäufe seien hier gegenüber der Vorjahreszeit um fast 40 Prozent gestiegen. Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten habe über der durch einen Poststreik belasteten Vorjahreszeit gelegen.

Im Schweizer Heimatmarkt hat Zur Rose nach eigenen Angaben seinen Marktanteil im Ärztegeschäft weiter ausgebaut. Auch das Versandgeschäft an Privatkunden habe sich erfreulich entwickelt. Allerdings seien die Verkäufe von rezeptfreien Medikamenten aufgrund eines Schweizer Bundesgerichtsurteils vom September 2015 niedriger ausgefallen und hätten damit den Versandhandelsumsatz um rund zwei Millionen Franken geschmälert.

Geld für europäische Expansion

Wie bereits mitgeteilt, wird die Unternehmensgruppe nach einer Generalversammlung am 1. September 2016 eine Kapitalerhöhung durch die Corisol-Gruppe – einem neuen Ankeraktionär – vollziehen. Mit dem Geld will das Unternehmen den Ausbau der europäischen Marktführerschaft forcieren. Walter Oberhänsli, Vorstandsvorsitzender der Zur-Rose-Gruppe, sagte dazu: „Nach der Übernahme von DocMorris und dem Bezug eines neuen, hochautomatisierten Logistikcenters in Heerlen Mitte 2015 sind wir bereit für den nächsten Wachstumsschub. Als europäisch führende Versandapotheken-Gruppe müssen wir jetzt die Chancen nutzen, die uns die Märkte bieten.“ Während einer rund zwei Jahre andauernden Investitionsphase werde nicht das Unternehmensergebnis, sondern das Wachstum im Fokus stehen.

Die Zur Rose Group AG wurde 1993 als Großhandelsunternehmen für Arzneimittel von Schweizer Ärzten gegründet. Das ursprüngliche Geschäftsfeld wurde 2001 mit dem Start des Versandhandels für Medikamente in der Schweiz, später auch in Deutschland und Österreich, erweitert. Mit den Marken „Zur Rose“ und „DocMorris“ beliefert die Unternehmensgruppe heute mit über 800 Mitarbeitern sowohl Geschäfts- als auch Privatkunden.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Mit aller Gewalt

von Christiane Patzelt am 17.08.2016 um 16:05 Uhr

..werden Strukturen zerstört, wohnortnahe Arbeitsplätze gefährdet, Arzneimittel als Konsumprodukt etabliert,
Senioren und beratungsintensive Gruppen alleine gelassen mit ihrer online erworbenen Pillenpallette, es geht nur noch ums Verkaufen, Monetik zählt, Ethik ist egal!
Und unsere Politiker gucken sich das begeistert an, wenn das Bonus-Ding in Brüssel durch ist, werden sich alle gegenseitig auf die Schulter klopfen, dass die Aldi-sierung jetzt endlich auch im Arzneimarkt drin ist -- ist denn nicht ein vernünfitger Mensch da draussen, der sieht, was hier geschieht?
Gibt es neimanden, der dem Heuschreckengebaren Einhalt gebietet? Diese Kampfansage von DocMorris/Zur Rose nehme ich sehr ernst--die ewigen Klagen dieser Gruppe und die ewige Nichtzahlerei der Strafen unter unser aller Augen ist doch die Schelle in das Gesicht eines jeden Apothekers in Deutschland!! Werte Politik, dreht diesen Brandlegern endlich den Hahn zu--sie haben nix Gutes im Sinn!!

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Sinnfreie Versandapotheken

von Karl Friedrich Müller am 17.08.2016 um 13:54 Uhr

1,8% Gewinn, Unternehmensergebnis praktisch NULL. Trotz 40% Umsatzsteigerung?
Das macht so richtig Sinn?
Bei uns fehlt das Geld, dort wird nichts erwirtschaftet.
Hauptsache den Apotheken vor Ort geschadet.
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ......

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