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Epipen in den USA
Lebenswichtiges Arzneimittel wird unbezahlbar
Behörden tragen Mitschuld
Doch nicht nur der Hersteller erntet Kritik. Die Behörden hätten untätig zugesehen, wie die Marktmacht von Mylan immer größer wurde, heißt es in einem Kommentar auf STAT. Man hätte stattdessen Sanofi unterstützen können, das Konkurrenzprodukt im Markt zu halten. Und die Ablehnung der Zulassung von Tevas Generikum habe Mylan überhaupt erst in die Position gebracht, fast den ganzen Markt zu kontrollieren, heißt es.
Die Autorin, eine Gesundheitsökonomin, schlägt für lebenswichtige Arzneimittel ein Programm vor, wie es für Impfstoffe bereits existiert. Um die Marktverhältnisse stabil zu halten, kauft die US-Regierung jedes Jahr Impfstoffe im Wert von Milliarden von Dollar auf und lagert diese. Die garantierte Abnahme minimiere das Risiko für Wettbewerber in den Markt einzutreten und stabilisiere das Preisniveau, schreibt die Expertin.
„Staatsfeind Nummer 1“ hat Verständnis
Rückendeckung erhält Mylan übrigens von Pharma-Badboy Martin Shkreli. Wichtige Arzneimittel sollten seiner Ansicht nach teuer sein, weil sie wertvoll sind, sagte er im Interview mit einem US-Fernsehsender. Die Versicherungen hätten zu gewährleisten, dass das nicht an den Patienten hängenbleibt.
Mit unangemessenen Preissteigerungen kennt dieser Mann sich aus, er musste sich vor Gericht verantworten, weil seine Firma ein Präparat gegen Immunschwäche auf einen Schlag um das 55-fache verteuerte. Er ist für viele der Inbegriff des Raubtierkapitalismus. Die BBC bezeichnete Shkreli als den „meistgehassten Mann Amerikas“, die „Washington Post“ als „Staatsfeind Nummer 1“.
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