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AOK schreibt Krebs-Patienten Briefe
Stephan Schmitz, Chef des Onkologen-Verbandes, wies mehrmals daraufhin, dass es ihm nicht um Geld ginge. „Wir wollen weder den Apotheker noch uns einen höheren Profit verschaffen. Wir sehen nur, dass die Versorgung unserer Patienten derzeit deutlich leidet.“ Schmitz überraschte mit einem ausgedruckten Schreiben der AOK Hessen, in dem die Kasse sich bei ihren Versicherten erkundigte, wie sie mit der Zytostatika-Versorgung zufrieden seien. Die AOK wollte beispielsweise auch wissen, ob die Patienten mit der ärztlichen Behandlung zufrieden waren. Schmitz reagierte empört: „Das ist eine klare Grenzüberschreitung. Die Kasse hat sich nicht in das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient einzumischen.“
Auch DAV-Chef Fritz Becker zeigte sich besorgt, was die aktuelle Entwicklung im Zyto-Markt betrifft. „Bleibt es bei den exklusiven Ausschreibungen, so wird sich das auch massiv auf die Ausfallsicherheit des gesamten Versorgungssystems auswirken“, prophezeite Becker. Auch der Apothekenmarkt werde sich verändern. Wenn Apotheken eine Weile von der Versorgung ausgeschlossen seien, könnten sie es sich auf Dauer nicht mehr leisten, die nötigen Einrichtungen vorzuhalten. „Die Folge ist klar: Von Ausschreibungsrunde zu Ausschreibungsrunde wird es immer weniger Apotheken geben, die sich an der Versorgung beteiligen können.“ Mit dem Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) ergebe sich „kurzfristig die Chance“, die Ausschreibungspraxis zu korrigieren. „Der Gesetzgeber muss bald handeln“, forderte Becker.
Hilfstaxe als Sparprogramm
VZA-Präsident Klaus Peterseim verwies darauf, dass die Kassen bereits durch die Hilfstaxe sparten. Die Einkaufspreise für generische Ausgangsstoffe seien in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen und die Hilfstaxe in mehreren Schritten nach unten verändert worden. Dieses Instrument sei „ein systemimmanent wirkendes kontinuierliches Sparprogramm“.
Auch derzeit verhandelt der DAV mit dem GKV-Spitzenverband über eine Anpassung der Hilfstaxe, bestätigte Becker. Das „Handelsblatt“ hatte am heutigen Mittwoch berichtet, der DAV habe dem GKV-Spitzenverband angeboten, bei der Hilfstaxe um 150 Millionen Euro nachzugeben, wenn die Kassen im Gegenzug auf die Ausschreibungen verzichteten. Becker erklärte, auf eine solche Summe könnte es bei den derzeiten Verhandlungen tatsächlich hinauslaufen. Er betonte aber auch, dass es im Moment noch kein konkretes Verhandlungsergebnis gebe. Der DAV-Chef unterstrich zudem, dass es für die Apotheker das wichtigste sei, für ihre pharmazeutischen Leistungen ordentlich bezahlt zu werden. Aus den Arzneimittelpreisen würden sie sich gerne raushalten. Es wäre dem DAV daher „gar nicht so unrecht“, wenn Krankenkassen und Hersteller direkt miteinander redeten. So kann sich Becker auch Rabattverträge über die Wirkstoffe vorstellen.
2 Kommentare
Zyto-Verträge heute Aktuell Schreiben von SpektrumK
von Georg Dribusch am 07.09.2016 um 18:38 Uhr
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AW: korrektur
von Dribusch Georg am 07.09.2016 um 18:39 Uhr
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