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Hohe Kosten ohne qualitative Durchbrüche
Dass die qualitative Bewertung so mäßig ausfällt, überrascht TK-Chef Jens Baas nicht allzu sehr. Im Jahr zuvor waren die Ergebnisse nicht besser. Was ihn jedoch fuchst: Trotzdem sich die Qualität der neuen Arzneimittel laut TK-Bewertung nicht verbessert hat, hat die Kasse im vergleichbaren Zeitraum das Doppelte bezahlt. Der durchschnittliche Packungspreis eines neuen Präparates habe sich von 670 auf 1.418 Euro erhöht, so Baas. Insgesamt hat die TK für die untersuchten 23 Präparate im vergangenen Jahr 76 Millionen Euro ausgegeben. Dabei entfielen 65 Prozent der Ausgaben auf die neun onkologischen Präparate.
Eigentlich hatte man sich vom AMNOG höhere Einsparungen erwartet. Dennoch zieht die TK eine nicht nur schlechte Fünf-Jahres-Bilanz: Das Prinzip sei richtig, betonte Baas. Doch die Umsetzung verlaufe problematisch. Nicht zuletzt nach dem Pharmadialog erwartet er eine weitere Verwässerung der eigentlich guten Grundsätze. Obwohl das AMNOG seine Einsparziele nicht erreicht habe, komme die Politik der Pharmaindustrie „unverhältnismäßig entgegen“ – zulasten der Beitragszahler. Beispiel: die geplante Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro, ab deren Überschreiten der Erstattungsbetrag rückwirkend bereits im an sich nicht preisgebundenen ersten Jahr im Markt gelten soll. Diese Schwelle hält die TK für zu gering, nur wenige Arzneimittel wären bislang an sie herangekommen. Baas fordert daher, dass der verhandelte Preis bereits rückwirkend ab dem Tag der Markteinführung gelten müsse.
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