- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Widerstand unterschätzt...
Kommentar zur Kampfkandidatur
Widerstand unterschätzt, Probleme kleingeredet
Schmidt: Start mit großen Visionen - und dann?
Nun hat Friedemann Schmidt diese Strategiefehler sicherlich nicht allein zu verantworten. Es wäre auch zu kurz gedacht, Schmidts Wiederwahl ausschließlich an den politischen Erfolgen der vergangenen vier Jahre festzumachen. Außerdem ist es grundsätzlich so, dass sich politische Unzufriedenheit immer zuerst an Personen festmacht. Läuft etwas schief, braucht der Mensch einen Sündenbock.
Viele Apotheker – übrigens auch an den Spitzen der Mitgliedsorganisationen – sind mit dem ABDA-Präsidenten aber unabhängig vom politisch Erreichten unzufrieden. Woran liegt das? In erster Linie daran, dass Schmidt eben mit einer großen Vision angetreten ist, von der sich bislang wenig erfüllt hat. Doch die Unruhe hat einen tieferen, emotionaleren Grund. Viele Apotheker in den Mitgliedsorganisationen bemängeln Schmidts Umgang mit Kritikern aus den eigenen Reihen. Proteste gegen die ABDA hat er zu oft nicht wirklich ernst genommen.
Das jüngste Beispiel war das Aufbegehren der Apothekerkammer Brandenburg, die der ABDA aufgrund ihrer Unzufriedenheit kurzerhand die Beiträge kürzte. Die Kammer um Präsident Jens Dobbert fühlte sich schlecht vertreten, nicht wirklich ernst genommen und vermisste die Erfolge der Lobby-Organisation ABDA. Schmidt versprach, sich selbst um die Sache zu kümmern und die Brandenburger besänftigen zu wollen. Bis heute ist unklar, was aus der Sache geworden ist. Wurde der Protest einfach totgeschwiegen?
Ein anderes Beispiel kommt aus der Kammer Nordrhein, die beim diesjährigen Apothekertag keine Anträge stellen will, weil sie nicht das Gefühlt hat, in der ABDA damit etwas bewirken zu können. Für Unruhe insbesondere bei den Apothekerkammern sorgte zuletzt auch ein Antrag des Geschäftsführenden Vorstandes der ABDA, der es den Kammern praktisch untersagen wollte, mit Krankenkassen zu verhandeln. All das sind Warnsignale. Warnsignale aus einer föderal aufgebauten Standesvertretung, in der die einzelnen Mitglieder nicht mehr an einem Strang ziehen.
8 Kommentare
Nichterkennen
von Reinhard Rodiger am 08.09.2016 um 23:42 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Verblendung
von gabriela aures am 08.09.2016 um 20:26 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Politik muss ihre Handlungsweisen erklären
von Andreas P. Schenkel am 08.09.2016 um 19:03 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Chapeau!
von Gunnar Müller, Detmold am 08.09.2016 um 18:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Die Hoffnung...
von Thorsten Dunckel am 08.09.2016 um 18:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Frischer Wind?
von Ulrich Ströh am 08.09.2016 um 18:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Welcher Wind?
von Reinhard Rodiger am 08.09.2016 um 21:54 Uhr
AW: Es besteht....
von gabriela aures am 08.09.2016 um 22:25 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.