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ABDA-Präsidentschaftskandidat Kai-Peter Siemsen
„Wir Apotheker müssen die politischen Visionen vorgeben“
Gleiches Programm wie Friedemann Schmidt
DAZ.online: Gehen wir mal zu den Inhalten, zu Ihrem „Programm“. Was würden Sie sich vornehmen in Ihrer ersten Legislaturperiode als ABDA-Präsident?
Siemsen: Zunächst einmal möchte ich keine politischen Versprechen machen. Es wäre unseriös, den Apothekern zu versprechen, dass sie durch mich ein oder zwei Euro mehr Fixhonorar bekämen. Das hängt auch zu sehr von der politischen Konstellation in Berlin ab. Für unsere Darstellung des Berufsstandes habe ich allerdings sehr konkrete Vorstellungen. Unsere bekannten Honorarforderungen will ich weiter, aber noch deutlicher und öffentlicher geltend machen. Zudem müssen wir auf dem Weg bleiben, pharmazeutische Dienstleistungen wie das Medikationsmanagement oder den Medikationsplan als neue honorierte Aufgabenbereiche für uns Apotheker zu etablieren. Deswegen müssen wir auch mit aller Kraft an ARMIN festhalten und das Projekt in die Fläche bringen. Ein weiteres wichtiges Ziel wäre eine Gebührenordnung für Apotheker. Neue Leistungen dürfen nicht dem freien Markt überlassen sein, es muss festgelegte Preise geben. Die feste Packungspauschale muss trotzdem erhalten bleiben. Eines meiner wichtigsten Ziele ist es aber, wieder mehr Nähe zu den Mitgliedsorganisationen zu schaffen und die ABDA transparenter zu machen.
DAZ.online: Ist das Ihr Ernst? Das sind exakt die gleichen Ziele, die Friedemann Schmidt vor vier Jahren formuliert hat.
Siemsen: Richtig. Vor vier Jahren war ich auch einer der größten Unterstützer von Friedemann Schmidt. Bis heute denke ich, dass er der beste Redner in unseren Reihen ist, der dazu noch richtig gute Ideen hat. Aber nichts von dem, was uns damals versprochen wurde, ist umgesetzt worden. Es ist wie ‚bestellt und nicht geliefert‘. Die Ziele, die Schmidt damals formuliert hat, möchte ich endlich umsetzen.
Sich auf Augenhöhe begegnen, ein offenes Ohr für Kollegen
DAZ.online: Wie wollen Sie denn die ABDA wieder näher an die Apotheker und die Mitgliedsorganisationen bringen?
Siemsen: Das kann nur schrittweise funktionieren. Zuerst würde ich den Gesamtvorstand, also alle Kammer- und Verbandschefs, wieder mehr in alle politischen Entscheidungen integrieren. Die Mitgliedsorganisationen müssen sich gleichberechtigt fühlen. Sie müssen die Möglichkeit haben, all ihre Sorgen und ihre Kritik zu jeder Zeit äußern zu können und dabei beachtet zu werden. Um als ABDA-Präsident wieder näher an die Apotheke vor Ort zu rücken, will ich grundsätzlich ein offenes Ohr für meine Kollegen behalten. Ich weiß, dass ich nicht alle 20.000 Apotheken besuchen kann. Aber die Apotheker vor Ort müssen das berechtigte Gefühl haben, den kann ich anrufen, er begegnet mir auf Augenhöhe und nimmt mein Anliegen ernst. Jeder muss die Möglichkeit haben, sachlich mitzustreiten und gehört zu werden. Das heißt nicht, dass ich jedem nach dem Mund rede, sondern dass ich mich mit seinen Argumenten auseinandersetze.
DAZ.online: Dabei hat Friedemann Schmidt doch in einem Interview gesagt, die ABDA sei wieder näher an ihren Mitgliedern. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Kammern habe sich wieder verbessert.
Siemsen: Dieses Interview halte ich in großen Teilen für unrealistisch. Beispiel Brandenburg: Als ABDA-Präsident muss ich mich fragen: Warum passiert so etwas? Wenn eine Mitgliedsorganisation beispielsweise mit ihren Anträgen beim DAT nicht berücksichtigt wird, entsteht Frustration. Als ABDA-Präsident ist es wichtig, früh die Konfliktpunkte zu erkennen. Und bevor ich formell reagiere, suche ich doch das persönliche Gespräch mit dem enttäuschten Kammer- oder Verbandschef.
3 Kommentare
Tja, die Gewerkschaften .....
von Gunnar Müller, Detmold am 19.09.2016 um 18:54 Uhr
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Wo hakt's ?
von gabriela aures am 19.09.2016 um 14:10 Uhr
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Notwendiger Wechsel!
von Christian Giese am 19.09.2016 um 13:02 Uhr
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