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ABDA-Präsidentschaftskandidat Kai-Peter Siemsen
„Wir Apotheker müssen die politischen Visionen vorgeben“
Was machen die da eigentlich, in Berlin?
DAZ.online: Nun sind Apotheker ja eher selten zufrieden mit ihrer Standesorganisation. Warum werden Sie als ABDA-Präsident nicht müde, wenn Ihnen der 300. Kollege sagt, dass die ABDA aus seiner Sicht zu wenig Honorarerhöhungen herausgeholt hat?
Siemsen: Die Apotheker haben in der Tat ein besonderes Anspruchsdenken. Wenn eine Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von acht Prozent fordert und es gibt am Ende 2 Prozent mehr, sind alle zufrieden. Wenn die ABDA 9,60 Euro Fixhonorar fordert und es gibt 8,35 Euro, heißt es: ‚Die ABDA hat versagt!‘ Aber auch da meine ich: Wir müssen den Sorgen der Mitglieder zuhören, das ist unsere Pflicht. Und wenn wir merken, wir kommen bei der Politik mit unseren Forderungen nicht voran, müssen wir Beharrlichkeit zeigen und über neue Wege diskutieren. Der Apotheker vor Ort fragt sich doch: ‚Was machen die eigentlich für mich?‘ Deswegen muss auch ein ABDA-Präsident immer wieder seine Forderungen gut sicht- und hörbar wiederholen.
DAZ.online: Warum dauert es denn bei den pharmazeutischen Dienstleistungen beispielsweise so lange?
Siemsen: Da kann ich Friedemann Schmidt keinen Vorwurf machen. Wir haben alle unterschätzt, wie mühsam dieser Weg sein wird. Es gibt ja schon einige Projekte: Athina, ARMIN oder in Westfalen-Lippe. Vielleicht müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen, dass unser Berufsstand das Thema zu spät entdeckt hat. Einige von uns wollten den Ärzten nicht auf die Füße treten. Hinzu kommt, dass die Politik seit fast 20 Jahren keine Systempolitik, sondern nur noch Symptompolitik betreibt und wichtige Strukturreformen vor sich herschiebt. Außerdem gibt es im Gesundheitswesen kein partnerschaftliches Verhalten mehr. Heute sitzen sich Spitzenverbände zumeist skeptisch gegenüber, früher hat man mehr Sachen gemeinsam angepackt.
DAZ.online: Wie wollen Sie in den kommenden Wochen nun die Werbetrommel für sich rühren?
Siemsen: Ich werde keinen großen, persönlichen Wahlkampf führen. Einige Delegiertenversammlungen und Vorstände haben mich zu einem Gespräch bereits eingeladen, dem werde ich natürlich entsprechen. Insbesondere zu den Kammern und Verbänden im Norden habe ich ja ohnehin einen engen Kontakt. Auch weitere Einladungen werde ich gerne entgegennehmen.
Siemsen würde gerne mit Arnold weitermachen
DAZ.online: Mit welchem Vize würden Sie eigentlich gerne „regieren“?
Siemsen: Matthias Arnold hat ja gesagt, er kandidiert für das Amt des Vize-Präsidenten. Da es eine Bewerbung, wie von Schmidt und Arnold angekündigt, im „Doppelpack“ gar nicht gibt, sondern jeder Interessent sich für jedes Amt unabhängig bewerben muss, würde auch ich mich über eine Zusammenarbeit mit Matthias Arnold freuen. Natürlich gibt es aber noch andere Kandidaten. Wichtig ist mir, dass der- oder diejenige aktiv ist. Stefan Fink ist ein gutes Beispiel: Haben Sie den mal über sein ARMIN-Projekt reden hören? Der Mann brennt dafür. Auch Thomas Preis hat sich schon einmal als Vize-Präsident beworben. Auch das könnte ich mir vorstellen.
DAZ.online: Passt denn das zeitintensive Amt des ABDA-Präsidenten in ihr derzeitiges Leben?
Siemsen: Ich habe das natürlich lange mit meiner Frau besprochen und hätte es niemals ohne Ihre Zustimmung gemacht. Unsere Kinder sind ja inzwischen aus dem Haus. Ebenso wichtig war mir aber auch die Rückendeckung meines Kammervorstandes. Und die habe ich.
3 Kommentare
Tja, die Gewerkschaften .....
von Gunnar Müller, Detmold am 19.09.2016 um 18:54 Uhr
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Wo hakt's ?
von gabriela aures am 19.09.2016 um 14:10 Uhr
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Notwendiger Wechsel!
von Christian Giese am 19.09.2016 um 13:02 Uhr
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