Raucherentwöhnung

Klappt es mit der E-Zigarette besser?

London - 20.09.2016, 09:30 Uhr

In Großbritannien nutzen viele Raucher die E-Zigarette – zur Nikotin-Entwöhnung. Unsicherheiten und Bedenken bleiben. (Foto: tibanna79 / Fotolia)

In Großbritannien nutzen viele Raucher die E-Zigarette – zur Nikotin-Entwöhnung. Unsicherheiten und Bedenken bleiben. (Foto: tibanna79 / Fotolia)


E-Zigarette: Eher Alternative als Unterstützung?

Dieser Frage geht der Direktor des britischen Zentrums für Tabak-und Alkohol- Studien an der Universität von Nottingham John Britton in einem begleitenden Leitartikel zu den Studienergebnissen im BMJ nach. 

„Es bleibt unklar, ob oder wie viel die Verfügbarkeit von E-Zigaretten das Entwöhnungsverhalten in Großbritannien beeinflußt hat“, schreibt Britton. Für ihn liegt der Schlüssel eher in dem allgemeinen Trend zur Prävalenz des Rauchens, die im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um fast einen Prozentpunkt gefallen ist.  Britton interpretiert  diesen erheblichen Rückgang als Beleg dafür, dass „etwas in britischen Anti-Tabak-Politik funktioniert“.

Die erfolgreiche Entwöhnung durch Substitution mit E-Zigaretten könnte für ihn aber ein wichtiger Faktor dabei sein.  So sei die Zahl der Verwender von E-Zigaretten unter allen Rauchern zwischen 2011 und 2013 rasch angestiegen.  „Die Herausforderung an die öffentliche Gesundheit besteht darin, das Potenzial dieser neuen Technologie beherzt anzufassen und sie voll zu nutzen“, fordert Britton deshalb.  

Auch die Skeptiker beschwichtigen

Deborah Arnott, Vorstandschefin der  Aktion Rauchen und Gesundheit (ASH), einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich der Bekämpfung der Schäden durch den Tabakkonsum verschreiben hat, sieht dies ähnlich: „Zusammen mit der von Jahr zu Jahr sinkenden Prävalenz des Rauchens sind die besseren Erfolgsquoten der Raucherentwöhnung durch E-Zigaretten ein sehr positiver Befund,“ meint Arnott. „Das Ergebnis sollte auch die Skeptiker beschwichtigen, die meinen, dass Raucher, die E-Zigaretten verwenden, ihre Motivation verlieren, mit dem Rauchen aufzuhören.“ 

Die Forschungsarbeit im BMJ wurde zur gleichen Zeit wie der jüngste Cochrane-Review zu E-Zigaretten und Raucherentwöhnung veröffentlicht, der ebenfalls in diese Richtung geht.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Cochrane-Review liefert Hinweise zur Entwöhnung

Nikotinhaltige E-Zigaretten erfolgreicher als Nikotinersatz

Hilfe bei der Tabakentwöhnung

Nie wieder rauchen!

Wie die Apotheken zukünftige Nichtraucher unterstützen können

Endlich rauchfrei – es lohnt sich

Ein Rauchstopp ist machbar – mit professioneller Unterstützung

Mission (im)possible

Endlich Schluss mit Rauchen? – Raucherentwöhnung ist ein wichtiges Beratungsthema

Same procedure as every year

Problemgruppe der stark trinkenden Raucher könnte von der Kombination profitieren

Entzug mit Vareniclin plus Nicotin-Pflaster

Trotz ungewisser Risiken

Junge Raucher testen E-Zigaretten

9 Kommentare

Dieser Kommentar wurde von der Redaktion aufgrund eines Verstoßes gegen die allgemeinen Verhaltensregeln gelöscht.

Heuchelei

von Uwe K. am 22.09.2016 um 16:31 Uhr

Studien, Statistiken und viel Verbreitung von Halbwissenheiten gehen an der Realität vorbei.
Warum werden keine Ärzte befragt über die Veränderung des körperlichen Zustand von Umsteigern auf die E-Zigarette und warum keine Auswertung der tatsächlichen Erfolgsquote unter Umsteigern?
Die Antwort ist einfach, Studien dieser Art würden das tatsächliche positive Ausmaß und möglichen Erfolg eines Umstiegs zeigen und die Verbreitung deren Ergebnisse hätte zur Konsequenz dass am Ende noch mehr Zigarettenabhängige die Fahnenflucht von der bekanntermaßen krankmachenden und oft tödlichen Sucht mittels E-Zigarette versuchen würden.
Wer aber sollte eine solche Studie in Auftrag geben? Der Verband der Lungenärzte fällt aus. Wer finanziert schon seinen Verlust des Arbeitsplatzes? Vielleicht die Pharmaindustrie? Weit gefehlt, sie verdienen (noch) prächtig am Verkauf an die Tabakindustrie und am Leid der Menschen die die Zigaretten krank gemacht haben.
Aber vielleicht springt ja auch Papa Staat ein, dem das Wohl seiner Bürger am Herzen liegen sollte?
Wohl kaum was zu erwarten. Als Handlanger der Lobbyisten und gleichzeitig finanzieller Profiteur wird auch er keine Hand rühren, bringt im das vorzeitige Ableben (Entlastung der Rentenkasse) und die Steuererlöse einen eindeutigen Vorteil.
Warum gestaltet der Staat den Verkauf von Zigaretten nicht deutlich schwieriger? Höher Preise und den Verkauf nur noch in Läden z.Bsp.
Stattdessen werden die Preise in homöopathieschenken Dosen erhöht, gerade soviel damit keiner aus finanziellen Gründen abspringt.

Für meinen Teil gilt dass ich den erfolgreichen Umstieg mit der E-Zigarette hinter mir habe und beurteilen kann was es mir gesundheitlich gebracht hat.

An jeden Leser der Zweifel hat bzgl. E-Zigaretten sei gesagt "Probiert es einfach"

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Umstieg

von Hannah N. am 21.09.2016 um 19:23 Uhr

Ich habe 32Jahre lang ca.20 selbstgedrehte Ziggis pro Tag gequarzt. Ich habe immer gerne geraucht, hatte keine gesundheitliche Beschwerden dadurch und wollte nie wirklich aufhören. Natürlich wusste ich von der Gefahr, die von den "Sargnägeln" ausgeht, trotzdem drehte und rauchte ich fröhlich weiter. Irgendwann stieß ich auf die E-Dampfe, war 2 Monate lang eine sog. Dualuserin und hörte schließlich komplett auf mit den Tabakzigaretten. Einfach so, einfach weil es besser schmeckt zu dampfen. Für mich ein Mysterium; ja das Dampfen ist eine tolle Alternative zum Tabakkonsum! Alle Raucher sollten diese Alternative ausprobieren!!!! Sie ist sicher auch nicht gesund (wie fast alle Genussmittel, für die gibt es mit Sicherheit gesunde Alternativen: Wein-Wasser, Schokolade-Apfel, Kaffee-Kamillentee, E-Dampfe-frische Alpenluft ). Aber mit Spaß und Genuss weniger schädlich das Nikotin zu inhalieren, das hat schon was! Wirklich, alle Raucher sollten ermutigt werden, es zu probieren und nicht durch Angstmacherei davon abgehalten werden!!!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Jugend

von Marcel am 21.09.2016 um 12:56 Uhr

Das dampfen dient in erster Linie den Rauchern um einen Umstieg bzw. eine Entwöhnung zu schaffen. Ich selbst bin vor gut einem Monat vom Rauchen ( täglich mehr als 20 Zigaretten) erfolgreich auf das dampfen umgestiegen. Seit dem ersten Tag habe ich keine Zigarette mehr angefasst. Ohne Dampfen hätte ich es nie geschafft (habe es mehrfach probiert). Nach über 26 Jahren Rauchen dampfe ich jetzt und habe auch schon erfolgreich meinen Nikotingehalt der Liquids von 12 auf 9 mg/ml reduziert. So werde ich weiter reduzieren, bis ich soweit bin auf das dampfen auch zu verzichten.
Dieses Gerede über den Schutz der Jugend kann ich nicht mehr hören, das Dampfen ist ab 18 Jahren. Wenn sich Jugendliche wie auch immer, durch die ach so sorgfollen Eltern, Freunde oder durch wen auch immer eine E-Zigarette besorgen ist es das gleiche wie beim Alkohol: Bier ab 16 und getrunken wird es früher. Rauchen das gleiche. Die Jugend kann auch vom Bier zum Schnaps greifen, wie auch von der Zigarette zu härteren Drogen! Wer es will, macht es auch. Egal was man dagegen tun will. Aber das der blödsinn diskutiert wird, vom Dampfen kommt man automatisch zur Zigarette ist echt albern! Warum wird gegen das Dampfen wirklich gekämpft? Na weil der Staat am Dampfen nichts verdienen kann. Das ist der einzige Hintergrund warum solch ein Tamtam gemacht wird! Unsere Gesundheit ist dem Staat völlig egal! Übrigens, seit dem ich dampfe geht es mir gesundheitlich viel, viel besser und mein Arzt ist ebenfalls begeistert!!! Des Weiteren, wird das Dampfen verboten entsteht ein Schwarzmarkt. Also verhindern kann es der Staat eh nicht. In Zigaretten stecken übrigens über 4000 Giftstoffe von denen über 40 nachweislich Krebserregende Stoffe sind! Das PG, VG und auch Aromen nimmt jeder von uns täglich durch irgendwelche Dinge wie Essen und Trinken, Körperpflege zu sich. Alle Aromen werden im übrigen in unseren täglichen Lebesmitteln durch die Industrie verarbeitet, was wir wiederum Essen und Trinken. Komischerweise ist es dort erlaubt. Denkt mal drüber nach...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Dumpfe Dampfer

von G. Wagner am 20.09.2016 um 18:54 Uhr

Jetzt tippen sie sich wieder die Fingerkuppen wund und machen viel Dampf um nix - die Lügenpresse-Verschwörungstheoretiker und E-Zigaretten-Lobbyisten. Wer lesen kann, der lese und ziehe seine richtigen Schlüsse.
Siehe auch:
http://www.focus.de/gesundheit/videos/gesund-oder-nicht-die-wahrheit-ueber-e-zigaretten_id_4288711.html

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: ja und

von Klaus am 20.09.2016 um 19:56 Uhr

Wozu jetzt der Link?
Schon mal mit rauchen oder dampfen beschäftigt?

Was ich vermisse

von Tamara am 20.09.2016 um 13:47 Uhr

Es ist nicht lange her, da schrieben "die Medien" noch ganz anders. Viele Behauptungen und Lügen. Auch die DAZ machte kräftig beim Kopieren irgendwelcher Meldungen mit.
Ich vermisse die Richtigstellungen dazu. Was ist aus den Schlagzeilen bzgl explodierender Akkus, Popcornlunge, Nitrosaminen, krebserzeugende Substanzen, etc etc geworden? Wieviele Leute und vorallem Kinder haben durch die E-Dampfe nun mit dem Rauchen angefangen?
Was ist aus den ganzen absurden Horrormeldungen und Märchen geworden?

Redaktionelles Klatschblattniveau, sofern nicht weiter recherchiert und drangeblieben wird.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Tja

von Klaus am 20.09.2016 um 12:15 Uhr

Rauchen und dampfen sind Genussmittel .
Die Dampfer sollten die Raucher zu dampfen motivieren.
Tabakzigaretten gehören komplett vom Markt genommen, ohne Ausnahmen .
Es sollte nur noch die 95% weniger schädliche e Zigarette geben.
Warum ist das so eigentlich noch nicht passiert?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Tja

von Achim Werner am 04.11.2016 um 13:31 Uhr

Ja das frage ich mich auch schon seit einiger Zeit.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.