Expopharm-Eröffnung

Import-Arzneimittel kommen nicht vom Mond

München - 12.10.2016, 13:00 Uhr

Jörg
Wieczorek: Apotheker sollten ihre Beratungskompetenz stärker herausstellen. 

Jörg Wieczorek: Apotheker sollten ihre Beratungskompetenz stärker herausstellen. 


Shoppingerlebnisse gehören in Kaufhäuser, nicht in Apotheken

BAH-Vorstandschef Wieczorek sprach überdies einen weiteren apothekenspezifischen Punkt an. Vorausgeschickt, dass sich der BAH stets für die Stärkung der Apotheken und die Erhaltung der Apothekenpflicht bei rezeptfreien Arzneimitteln ausgesprochen habe, sieht er den Umgang mit OTC in Apotheken mit Sorge. Er habe den Eindruck, „dass viele Apotheker heilberuflich denken, aber kaufmännisch handeln“. Vor Augen hat er dabei immer öfter und immer intensiver durchgeführten Preisaktionen und „Schüttenschlachten“ in den Offizinen der Apotheken, die mehr und mehr Drogerien ähneln. „Was wir gar nicht brauchen in der Apotheke, ist ein digitaler Bilderwald bis hin zur Sichtwahl“. Wieczorek: „Shopping-Erlebnisse sollte man den Kunden von Supermärkten oder Kaufhäusern überlassen“. Stattdessen müsse der Patient im Fokus stehen – und sein Anspruch auf eine qualitativ hochwertige, fachlich kompetente Beratung. Darin liege die Kernkompetenz der Apotheker, ihr Alleinstellungsmerkmal. „Mit diesem Pfund sollten Sie viel mehr wuchern“. Das klappe am besten mit Arzneimitteln, deren Anwendung einer Erklärung bedarf. Jeder Arzneimittel-Switch stärke in diesem Sinne die Beratungskompetenz. Wieczoreks Appell: „Denken Sie kaufmännisch und handeln Sie heilberuflich! Der Patient wird es Ihnen danken!“ 



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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