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Umstrittene Vorwürfe
Vergangene Woche soll Gassen laut der Zeitung den Bericht als noch nicht abgeschlossen bewertet haben, den er jedoch baldmöglichst vorlegen wolle, auch sollen Vorstandsbeschlüsse vorgelegen haben. Gassen werfe seiner Kollegin Feldmann vor, die Revision während eines Kurzurlaubs beauftragt zu haben. Gegenüber DAZ.online betonte auch KBV-Sprecher Roland Stahl, das Papier sei „vorläufiger Natur“ und nicht endgültig. „Der Vorgang wurde mittlerweile sowohl durch den Compliance-Beauftragten der KBV als auch extern durch die Gesellschaft KPMG überprüft“, betonte Stahl. Ihm sei nicht bekannt, ob die Vertreterversammlung eine Anzeige vorbereite – und ihm lägen auch keine Informationen vor, ob Vizechefin Feldmann sich an das BMG als Rechtsaufsicht gewandt hat.
Laut „Ärzteblatt“ sprächen die Regelungen der KBV sowie Gesetze „eher“ dafür, dass ein Vorstandsbeschluss nicht erforderlich ist. Die Betroffenen seien noch nicht befragt worden, auch er persönlich habe dazu noch keine Stellungnahme abgeben können.
Feldmann sagte der Ärzte Zeitung“, der Bericht sei sehr wohl fertig. „An den Inhalten ändert sich nichts“, wird sie zitiert. Das BMG wolle die Vorgänge gründlich prüfen. Kürzlich hatte Feldmann noch in einem Brief an den BMG-Staatssekretär Lutz Stroppe geschrieben, es sei „ein politischer Skandal“, dass das Ministerium seiner Rechtsaufsicht nicht nachkomme.
Schwerwiegende Beschuldigungen
Laut „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ verlange sie, dass das Ministerium ein Verfahren gegen ihren Kollegen einleitet. „Warum wird durch die Rechtsaufsicht nicht die Befangenheit von Herrn Dr. Gassen in allen Angelegenheiten des Dienstvertrags und der Dienstwagenregelung geprüft“, fragte sie, obwohl in dem im September bekanntgewordenen Gutachten einer Anwaltskanzlei ein schwerer Untreuevorwurf gegenüber Gassen bekannt geworden sei. Er hatte Verträge, die seinen Vorgänger Köhler betrafen, mit unterschrieben – die laut Gutachtern zu einer sechsstelligen Schadenssumme und einer „strafrechtlich relevanten Pflichtverletzung“ geführt haben.
Wegen schon länger bekannter Skandale um Immobiliengeschäfte mit einer Tochtergesellschaft der Apotheker- und Ärztebank, überzogene Pensionsansprüche und Mietkostenzuschüsse ist die KBV schon lange in der Kritik. Erst nachdem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe der KBV mit einer Zwangsverwaltung durch einen Staatskommissar gedroht hatte, fasste die Vertreterversammlung Beschlüsse, um im eigenen Haus durchzugreifen. Zwischenzeitlich wurden verschiedene Strafanzeigen gestellt. Das BMG reagierte im September mit einem Gesetzentwurf auf die Probleme, der strengere Aufsichtsmöglichkeiten vorsieht.
1 Kommentar
Wasser predigen und Wein saufen
von Andre` Polack am 25.09.2019 um 18:21 Uhr
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