Ökotest prüft stilltees

Wie gut sind Stilltees aus der Apotheke?

Stuttgart - 28.10.2016, 11:45 Uhr

Stilltees: Mehr Milch oder nur mehr Gift in der Milch? (Foto: stanislav_uvarov / Fotolia)

Stilltees: Mehr Milch oder nur mehr Gift in der Milch? (Foto: stanislav_uvarov / Fotolia)


Die besten Stilltees

Die Stilltees von Alnatura, Holle, Lebensbaum und Salus waren die mit „sehr gut“ ausgezeichneten Testsieger: Keine Pyrrolizidinalkaloide, keine Pestizide, und auch sonst fand Ökotest keine Mängel zum Meckern. Preislich schlagen allerdings die Tees von Holle, Lebensbaum und Salus mit rund 10 Euro pro 100 Gramm Tee zu Buche. Auch die Stilltees von Dm, Rossman und Hipp erhielten die begehrte Bestnote – trotz enthaltener Pestizide.

Im Mittelfeld, aber zumindest Testsieger bei den Stilltees aus der Apotheke, liegt der Sidroga® Bio Stilltee. Von allen in der Apotheke erhältlichen Stilltees schneidet Sidroga® Tee noch am besten ab. Punkteabzug gab es durch Pestizide: Ökotest fand Spuren zweier Pestizide, ein weiterer Pestizidwert lag sogar über dem Orientierungswert für Bioprodukte. Die Verbraucherschützer vergaben abschließend nur das Gesamturteil „befriedigend“.

Vernichtend hingegen scheint das Urteil für Weleda® Stilltee, Bombastus® Stilltee und Aurica® Kräutertee Stilltee. Hier konnten sich die Verbraucherschützer gerade mal zu einem „mangelhaft“ durchringen. Der Grund: Alle hätten stark erhöhte PA-Werte und seien zusätzlich mit Pestiziden belastet. Bei Bombastus fand das untersuchende Labor außerdem PVC in der Verpackung. 

Nur für „ungenügend“ reichte es bei den Apothekentees H&S Stilltee® und Medesign® Stilltee. Auch hier: PA stark erhöht, Pestizide im Tee und eine PVC-haltige Verpackung bei H&S. Abzug für das einzige Pulver unter den stillanregenden Tees gab Ökotest beim Medesign® Stilltee für die Bewerbung „ohne Konservierungsstoffe“.

Was rät Ökotest?

Ökotests erste Empfehlung für stillende Mütter ist eine ausreichende Trinkmenge. Das Bundesinstitut für Risikobewertung nennt als Orientierung zwei bis drei Liter. Auch sprechen sich die Verbraucherschützer gleichermaßen für die Stilltees mit der Bestnote „sehr gut“ aus. Die Stillende solle darauf achten, zwischen den einzelnen Tees zu variieren.

Haben Stillende eine Plazenta?

Dieser Eindruck der anatomischen Neuerung entsteht zumindest bei der Begründung von Ökotest, warum es wichtig sei, Stilltees auf gefährliche Inhaltsstoffe zu überprüfen: „Kräutertees können erheblich mit sogenannten Pyrrolizidinalkaloiden belastet sein. Da sie plazentagängig sind und in die Muttermilch übergehen können, ist eine möglich Belastung in Tees, die für stillende Mütter empfohlen werden, besonders alarmierend.“ Interessant, findet DAZ.online.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Falschangabe, mdB um Stellungnahme

von Spallek M. am 12.03.2017 um 16:07 Uhr

Hallo, wir bitte um Klarstellung bzw Korrektur Ihres Artikels "Wie gut sind Stilltees aus der Apotheke?
STUTTGART - 28.10.2016, 11:45 UHR". Auszug aus Stiftung Ökotest "Im Alnatura Stilltee steckt eine so große Menge der krebserregenden Substanzen, dass der von BfR-Experten empfohlene Tages-Höchstwert um das 15-Fache überschritten wird, wenn Mütter davon sechs Tassen trinken.". Sie hingegen schreiben:"Die Stilltees von Alnatura, Holle, Lebensbaum und Salus waren die mit „sehr gut“ ausgezeichneten Testsieger: Keine Pyrrolizidinalkaloide, keine Pestizide, und auch sonst fand Ökotest keine Mängel zum Meckern. ". Wie kann dies sein, da Alnatura schlecht abschnitt? Wir bitten um eine Stellungnahme der DAZ.
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Spallek

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