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H5N8-Epidemie
Vogelgrippe erstmals auch in Niedersachsen
Erreger kam wahrscheinlich aus Russland
In Deutschland wurde das Virus bisher vor allem im Süden und Norden bei verendeten Wildvögeln gefunden. Der Erreger sei vermutlich von Zugvögeln aus Russland eingeschleppt worden, sagte FLI-Präsident Mettenleiter. Demnach war das Virus im Sommer 2016 bei Wildvögeln in Zentralrussland, in Sibirien und der Mongolei nachgewiesen worden. Da der aktuell in Mitteleuropa auftretende Erreger dem im Sommer gefundenen „sehr ähnele“, könne man davon ausgehen, dass er von dort über Wildvögel nach Westen gelangt sei.
Beim winterlichen Vogelzug flüchten Hunderttausende Vögel vor der Kälte im Osten und Norden Europas nach Westen. Ob damit in den kommenden Wochen mehr infizierte Wildvögel in Mittel- und Westeuropa gefunden werden, müsse abgewartet werden, sagte Mettenleiter. Die Situation könne sich noch verschärfen. Es sei aber auch durchaus möglich, dass es wie bei der Vogelgrippe-Epidemie von 2006 Phasen gebe, in denen die Infektionsdynamik wieder abebbe.
Schutzimpfung nicht sinnvoll
Ausnahmen von den Schutzmaßnahmen, die in Deutschland ergriffen wurden, gab es auch für besonderes Federvieh nicht: Auch die Weihnachtsgans von Kanzlerin Angela Merkel muss ihre letzten Wochen im Stall verbringen. „Natürlich habe ich wie andere Tierhalter die Weisung des Ministers umgesetzt“, sagte der vorpommersche Hobbygeflügelhalter Wolfhard Molkentin, von dem Merkel seit Jahren eine Pommerngans bezieht. Hamburgs rund 120 Alsterschwäne bezogen verfrüht ihr Winterquartier – wegen der Stallpflicht diesmal ein rund 500 Quadratmeter großes Zelt.
Eine Schutzimpfung für Nutzgeflügelbestände sei trotz der Infektionsgefahr nicht sinnvoll, erklärte FLI-Präsident Mettenleiter. Eine Impfung verhindere zwar klinische Symptome, nicht aber die Infektion. „Wir rennen dann in die Gefahr, dass sich unter der Impfdecke die Infektion weiter ausbreitet.“ Impfungen sind derzeit auf Antrag für besonders seltene Rassen und Zoohaltungen möglich.
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