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Online-Rezepte aus dem Ausland
„Die wirklichen Verlierer sind die Apotheken“
DrEd verhandelt mit EU-Versandapotheken
Bei der Anhörung zu dem Gesetz hatte bereits der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) darauf hingewiesen, dass die „Machart“, also die Konstruktion des Fernverordnungsverbotes-Rezeptes kritisch zu sehen sei. Schließlich sei es für Apotheker nicht immer leicht, festzustellen ob dem vorliegenden Rezept auch wirklich ein direkter Arztkontakt vorausging. Die ABDA hatte sich bei der Anhörung zum Thema der Verifizierung der Rezepte gar nicht geäußert.
Auch die DrEd-Sprecherin sieht die Konstruktion kritisch: „Der Apotheker kann am Rezept nicht erkennen, ob es nach Video- oder Telefonkontakt ausgestellt wird oder nach einem Besuch vor Ort. Denn eng gelesen heißt es: Anruf genügt nicht. Auch nicht beim Chroniker, auch nicht bei der Antibabypille, auch nicht beim Bluthochdruck.“
Schon vor einigen Wochen hatte DrEd gegenüber DAZ.online angekündigt, die Neuregelung einfach umgehen zu wollen, indem man in Zukunft schlicht mit ausländischen Versandapotheken zusammenarbeiten werde. Auch nach dem Beschluss sagte die DrEd-Sprecherin nun nochmals, dass sich für die Patienten der Online-Praxis wenig ändern werde. Und weiter: „Was sich ändert ist, dass wohl noch mehr über Versandapotheken im EU-Ausland ihre Arzneimittel bestellen werden. Die wirklichen Verlierer sind eigentlich die Apotheken in Deutschland, sie verlieren auf Sicht den Rezeptumsatz.“
DrEd will nicht sagen, an wen die Rezepte gehen
Auf Nachfrage hin wollte das Unternehmen nicht kommunizieren, an welche Versandapotheken die Rezepte in Zukunft gehen. Nur so viel: „Für den Versand aus dem EU-Ausland überprüfen wir gerade die Lieferfähigkeit und den zeitnahen Versand verschiedener Versandapotheken. Hier kommen unter anderem Versandapotheken aus den Niederlanden, Schweden, Island und England in Frage.“
Erstmals hatte DrEd in dieser Woche auch detaillierte Nutzerzahlen veröffentlicht. In ganz Europa hat das Unternehmen während seines fünfjährigen Bestehens eigenen Angaben zufolge schon mehr als 960.000 Video-Sprechstunden durchgeführt. Alleine in den ersten elf Monaten dieses Jahres haben insgesamt 100.000 Video-Telefonate mit Kunden aus Deutschland stattgefunden. DrEd listet zudem genau auf, in welchen Städten die meisten Kunden „zuschalten“. So gab es in Berlin mit 13.000 „Behandlungen“ die meisten Nutzer in diesem Jahr, es folgen München und Hamburg. Auch in ländlichen Regionen sei DrEd gefragt, heißt es in einer Mitteilung. Wie viele Menschen aus strukturschwachen, ländlichen Regionen von den Services profitieren, konnte die Unternehmenssprecherin allerdings nicht beziffern.
4 Kommentare
Ja
von Alex Steig am 07.09.2017 um 15:10 Uhr
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Folgerezepte
von Pierre Roer am 02.12.2016 um 21:25 Uhr
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Nur Apotheker die Verlierer - Nein!
von Ratatosk am 02.12.2016 um 18:36 Uhr
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;)
von Peter Lahr am 02.12.2016 um 11:42 Uhr
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