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Auch in Krankenhäusern werden Arzneimittel abgegeben, deswegen gilt auch für Krankenhausapotheken: Bis Februar 2019 müssen sie am SecurPharm-System teilnehmen. Nun startet ein Pilotprojekt.
Ab Februar 2019 müssen laut Arzneimittel-Fälschungsschutz-Richtlinie (Falsified Medicines Directive, FMD) alle in der EU abgegebenen verschreibungspflichtigen Arzneimittel ein Siegel tragen, das die Unversehrtheit der Packung beweist (Anti-tempering device) und mit einer individuellen Seriennummer versehen sein. Die abgebende Apotheke muss jede Packung anhand dieser Seriennummer verifizieren (end-to-end-Authentifizierung) und in der Datenbank als abgegeben „austragen“. Diese Anforderungen setzt in Deutschland SecurPharm um, ein Konsortium aus den Verbänden der Arzneimittelhersteller, Pharmagroßhändler und Apotheken.
Da auch in Krankenhäusern Arzneimittel an Patienten abgegeben werden, müssen sich auch die Krankenhausapotheken bis spätestens 2019 dem SecurPharm-Sicherheitssystem anschließen. Aufgrund der großen Menge an Arzneimittelpackungen, die in einem Krankenhaus täglich abgegeben werden, keine triviale Aufgabe. Im Sommer hatte der Bundesverband der Krankenhausapotheker ADKA vor hohen zusätzlichen (Personal-)Kosten für die Krankenhausapotheken gewarnt. Außerdem hatten ADKA-Vertreter die Sinnhaftigkeit einiger FDM-Anforderungen für die Krankenhausapotheken infrage gestellt.
Erste Klinik in SecurPharm-System eingeschlossen
Nun meldet SecurPharm das Erreichen eines „entscheidenden Meilensteins“: Das erste deutsche Krankenhaus wurde erfolgreich an das SecurPharm-System angeschlossen. Nachdem damit gezeigt worden sei, dass die Umsetzung technisch machbar ist, soll ab Januar 2017 eine Pilotphase mit weiteren Krankenhäusern folgen.
Acht bis zehn Krankenhausapotheken und die drei großen Anbieter von Krankenhaus-Warenwirtschaftssystemen sollen an dem Piloten teilnehmen, hieß es dazu im Juni. Ziel des Pilotprojekts: Die Abläufe der Verifizierung und Ausbuchung aus der Datenbank bei der Echtheitsprüfung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln „unter den besonderen Reallife-Bedingungen im Krankenhaus zu testen“, wie es in der aktuellen SecurPharm-Pressemitteilung heißt. Während der Pilotphase sollen außerdem mögliche Lösungswege für das krankenhaustypische Handling großer Mengen von Arzneimittelpackungen entwickelt werden. Denn die Prozesse in einer Klinikapotheke seien nur bedingt mit denen in einer öffentlichen Apotheke vergleichbar – das gelte auch für die Verifizierung.
Ein Problem gibt es allerdings noch: Es ist zu wenig Klinikware mit den neuen Seriennummern im Umlauf. SecurPharm ruft deshalb die Arzneimittelhersteller auf, sich am Krankenhaus-Pilotprojekt zu beteiligen. Denn die Zeit bis Februar 2019, darauf weist SecurPharm immer wieder hin, werde langsam knapp.
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