Reformpläne für das Medizinstudium

Politik uneins über Landarztquote

Stuttgart - 19.12.2016, 14:30 Uhr

Keine Leerstände: Gemeinsam mit den Ländern hat die Bundesregierung laut Ärzte-Zeitung einen Masterplan für das Medizinstudium entwickelt. Gestritten wird noch über die Landarztquote. (Foto: dpa)

Keine Leerstände: Gemeinsam mit den Ländern hat die Bundesregierung laut Ärzte-Zeitung einen Masterplan für das Medizinstudium entwickelt. Gestritten wird noch über die Landarztquote. (Foto: dpa)


Ausbau der Allgemeinmedizin ist beschlossen, Finanzierung aber noch offen

Noch im Sommer hieß es, der „Masterplan“ solle bereits im Herbst verabschiedet werden, doch ein Ende des Streits ist aktuell noch nicht abzusehen. Das Bundesgesundheitsministerium will derzeit keine Prognose wagen, bis wann eine Einigung erzielt werden könnte. „Die Gespräche laufen noch“, erklärt ein Sprecher.

Klar ist, dass es einen Ausbau der Allgemeinmedizin geben wird – offen ist jedoch, wer diesen finanzieren soll. So sind laut dem von der „Ärzte-Zeitung“ veröffentlichten Plan zukünftig an allen medizinischen Hochschule Lehrstühle für Allgemeinmedizin vorgesehen. Die Unis sollen die Allgemeinmedizin „für Nachwuchsmediziner attraktiver gestalten und schon in der Ausbildung stärker in den Fokus rücken“, heißt es. Auch soll jeder Medizinstudent im Staatsexamen in diesem Fach geprüft werden. 

Fahrtkostenzuschüsse für Landeinsatz

Indem Unis zukünftig mehr Kliniken auf dem Land als Lehrkrankenhaus in die Ausbildung integrieren, sollen Studenten offenbar an den Einsatz in der Fläche gewöhnt werde. Laut Masterplan werde nach „weiteren geeigneten Mitteln gesucht“, um hiermit verbundene finanzielle Belastungen für Studierenden – etwa durch Fahrtkosten – zu kompensieren, schreibt die Zeitung.

Im Praktischen Jahr sollen Medizinstudenten zukünftig mehr Flexibilität erhalten – dieses wird von Tertialen auf Quartale umgestellt. Neben der auch bislang verpflichtenden Ausbildung in Innerer Medizin und Chirurgie soll es zukünftig zwei Wahlfächer geben, von denen laut „Ärzte-Zeitung“ eines im Bereich der ambulanten Versorgung geleistet werden muss.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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