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Sea Hero Quest
Ein Handy-Spiel soll Demenz-Forschung helfen
Nach dem 19. Lebensjahr geht es mit der räumlichen Orientierung bergab. Zu diesem Schluss kommt eine Auswertung von Daten eines Handy-Spiels. Die Ergebnisse sollen nun die Diagnose von Demenz vereinfachen – doch nicht alle Wissenschaftler sind überzeugt.
Es klingt ganz einfach: Seekarte einprägen und aus dem Kopf mit einem Boot den Weg abfahren. Nach einer guten Reise gibt es beim Spiel Sea Hero Quest drei Sterne als Belohnung. Was für 2,5 Millionen Menschen weltweit ein amüsantes Navigations-Spiel auf dem Handy ist, hat der Demenzforschung im Eiltempo große Datenberge verschafft. Für sie scheint nun ein großes Problem gelöst.
Bisher mangelte es an Normdaten über die räumliche Orientierung in verschiedenen Altersklassen. In welchem Alter können sich Menschen am besten orientieren? Und ab wann sind Orientierungsverluste ein ernstes Krankheitssymptom? Mit den umfangreichen Daten des Handy-Spiels lasse sich nun gesichert darauf schließen, welche Orientierungsleistungen in welchem Alter als normal angesehen werden können, sagt der stellvertretende Direktor der Klinik für Neurologie der Charité Berlin, Prof. Stephan Brandt. Ausgewertet wurden die Daten an Universitäten in London und Norwich.
Die Forscher fanden unter anderem heraus, dass 19-Jährige am besten navigieren können und das Ziel mit 74-prozentiger Wahrscheinlichkeit erreichten. Dagegen sank die Trefferquote auf durchschnittlich 46 Prozent bei den 75-Jährigen. „Demenz wird meist bei Menschen ab 60 Jahren diagnostiziert. Sie fängt aber schon viel früher an, man merkt es bloß nicht“, sagt Charité-Professor Brandt, der an der Auswertung der Daten nicht beteiligt war.
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