Die italienische Krankenversicherung
Ähnlich wie im britischen Gesundheitssystem ist auch die italienische Krankenversicherung über Steuergelder finanziert. Allerdings stammt in Italien nur ein Drittel der Gesundheits-Finanzierung aus öffentlichen Mitteln. Weitere 40 Prozent der Kosten übernehmen die Arbeitgeber, die regelmäßig Versicherungsbeiträge für ihre Angestellten abführen müssen. Die restlichen Gesundheitskosten müssen die Arbeitnehmer über die verschiedensten Zuzahlungen tragen. Es gibt einen nationalen Gesundheitsdienst, den Servizio Sanitario Nazionale (SSN), der die Gelder sammelt und national gültige Verträge mit den Leistungsverbringern aushandelt. Auch in Italien werden die meisten Verhandlungen mit Leistungserbringern aber auf regionaler Ebene geführt. Dort heißen die Ableger des SSN Aziende Sanitarie Locali (ASL). In der Vergangenheit ist es insbesondere in Süditalien immer wieder zur Zahlungsunfähigkeit der regionalen Gesundheitsdienste gekommen. Oftmals konnten die ASL ihre Rechnungen bei den Apothekern nicht vollständig oder gar nicht begleichen. Die Pharmazeuten in Süditalien sind daher meistens hochverschuldet und nehmen immer wieder Kredite auf, um ihre Bestellungen beim Großhandel zu finanzieren.
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