Wette um 100.000 Euro

Bundesgerichtshof hält sich aus Masernstreit heraus

Karlsruhe - 20.01.2017, 15:00 Uhr

Der Bundesgerichtshof will sich nicht mit einer Auslobung um die Frage beschäftigen, ob Masernviren existieren. (Quelle: RKI)

Der Bundesgerichtshof will sich nicht mit einer Auslobung um die Frage beschäftigen, ob Masernviren existieren. (Quelle: RKI)


Ein Impfgegner lobte vor sechs Jahren 100.000 Euro für den Beweis aus, dass Maserviren existieren. Ein Mediziner legte Studien vor, bekam aber kein Geld. Er zog vor Gericht und siegte in erster Instanz. Doch später wurde ihm der Gewinn wieder aberkannt. Nun ließ der Bundesgerichtshof die Revision gegen diese Entscheidung nicht zu. Impfgegner feiern dies als Beweis, dass Masernviren nicht existieren.

Der Medizinstudent David Bardens wird wohl nicht geahnt haben, wie lange ihn diese Wette beschäftigen würde: Unter der Überschrift „Das Masern-Virus – 100.000 Euro Belohnung“ hatte der Impfgegner Stefan Lanka im Jahr 2011 ein stattliches Preisgeld für denjenigen ausgelobt, der die Existenz von Masernviren mit einer wissenschaftlichen Publikation nachweist und auch ihren Durchmesser belegen kann. Denn obwohl Lanka promovierter Biologe ist, glaubt er, „dass es das Masern-Virus nicht gibt und bei Kenntnis der Biologie und der Medizin auch nicht geben kann“.

Bardens schickte ihm sechs wissenschaftliche Publikationen zu Masernviren – und seine Kontonummer. Als Lanka ihm das Geld, welches er nach eigener Auskunft für Impfungen in Entwicklungsländern spenden wollte, nicht überwies, zog er vor Gericht – und gewann in erster Instanz. Die Schlagzeile „Impfgegner muss 100.000 Euro zahlen“ stieß auf ein breites Medienecho. Doch es sollte nicht dabei bleiben.

Denn Lanka ging gegen die Entscheidung in Berufung – und gewann vor gut einem Jahr beim Oberlandesgericht in Stuttgart. Die Richter beschäftigten sich nicht mit der Frage der Existenz von Masernviren, wie sie ausdrücklich festhielten – sondern nur mit der Frage, ob der inzwischen als Arzt tätige Bardens die Auslobung erfüllt habe. Dies sei nicht der Fall gewesen, entschieden die Richter. Denn unter anderem habe der Impfgegner den Nachweis mittels eines Fachartikels verlangt, doch legte Bardens sechs vor. Anders als bei einer Wette oder einer Preisausschreibung hätte Lanka die Regeln bei der Auslobung selber bestimmen können – so die Frage, welche Artikel als Nachweis akzeptiert wurden. „Sie hätten aber auch 600 einreichen können, er hätte keine akzeptiert“, sagte der Vorsitzende Richter zu Bardens.

Impfgegner jubelt, dass es keine Masernviren gibt

„Es gibt keine krankmachenden Viren“, jubelte der Impfgegner, obwohl das Urteil hierzu keine Stellung nahm. Daher hätten Impfungen laut Lanka keine Rechtfertigung. Er sei zwar mit dieser Meinung in der Minderheit, räumte er ein – „aber das war Einstein auch mit seiner Gravitationstheorie“. Die Richter schlossen eine Revision zwar aus, aber Bardens zog mit einer Nichtzulassungsbeschwerde zum Bundesgerichtshof (BGH), um die Entscheidung doch noch zu kippen.

Wie nun bekannt und von einer Sprecherin gegenüber DAZ.online bestätigt wurde, wies der BGH die Nichtzulassungsbeschwerde bereits im Dezember zurück. Doch auch diese Entscheidung hat hauptsächlich formale Gründe. Das Gesetz lässt eine Revision nur zu, wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder die Fortbildung des Rechts oder eine Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts erfordert. Das hielt der BGH hier offensichtlich nicht für gegeben. Nach Auskunft der Pressesprecherin des BGH, erging „kein begründeter Beschluss”.

„Die Behauptungen des Klägers wurden vom BGH mit deutlichen Worten zurückgewiesen“, erklärte der Impfgegner Lanka dennoch in einem Online-Blog. Die sechs im Prozess vorgelegten Publikationen sind seiner Ansicht nach „die maßgeblichen Publikationen“ zum – in Anführungszeichen gesetzt – „Masern-Virus“. Da es neben diesen Publikationen „nachweislich“ keine anderen Publikationen gebe, in denen mit wissenschaftlichen Methoden versucht wurde, die Existenz des Masern-Virus zu beweisen, habe das „höchstrichterliche Urteil“ allen nationalen und internationalen Aussagen zum vermuteten Masern-Virus, zur Infektiösität von Masern, zu Nutzen und Unbedenklichkeit der Masern-Impfung seiner Ansicht nach die rechtliche Basis entzogen.

Alle fünf Gutachter – wie auch der Krankenhaushygieniker Andreas Podbielski vom Uniklinikum Rostock – hätten übereinstimmend festgestellt, dass keine der sechs in den Prozess eingebrachten Publikationen einen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz des behaupteten Masern-Virus enthält, behauptet Lanka. Stimmt dies?

Gutachter widerspricht dem Impfgegner scharf

Gegenüber DAZ.online widerspricht Podbielski dieser allgemeinen Interpretation vehement – Lanka habe nur aufgrund „semantischer und juristischer Spitzfindigkeiten“ gewonnen. In einem Gutachten für das Gericht habe er festgestellt, dass „keiner der fünf Originalartikel für sich allein die Existenz des Masernvirus belegt, alle sechs zusammengenommen aber schon“, erklärt der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene am Uniklinikum Rostock – wie auch tausende andere Fachartikel.

Impfgegner wie Lanka könnten durch ihre Aussagen mittelbar Gesundheitsschäden und auch Todesfälle verursachen, wenn Menschen sich von Impfungen abhielten lassen, betont Podbielski. Der Impfgegner habe selber über Pflanzenviren promoviert und dennoch seinen Titel nicht zurückgegeben, obwohl es in seiner Gedanken- und Argumentationswelt eigentlich keine Grundlage für seinen Titel gibt, betont der Hygieniker.

Interessant ist auch, wie Podbielski zum Gutachter wurde: Lanka habe alle Virologen Deutschlands als befangen abgelehnt, da ihre Berufsbezeichnung bereits zu erkennen gäben, dass sie an die Existenz von Masernviren glaubten. Bei ihm selber als „Allrounder“ habe das Gericht den Antrag auf Befangenheit nicht stattgegeben, erklärt der Hygieniker. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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12 Kommentare

Wer sucht, der findet (... nur leider keinen Virus-Beweis)!

von Bernd van Straelen am 16.08.2019 um 21:25 Uhr

"... An keiner Stelle wird behauptet, dass es keine Viren gäbe - im Gegenteil. ..."


Sehr geehrter Herr Tamberg,

Ihre Aussage (siehe oben) ist zumindest grob irreführend; der besagte Text bringt klar zum Ausdruck, dass praktisch alle Behauptungen über Viren (... infektiöse Agens im biologischen Sinne) zumindest bis 1999 eben nichts anderes als Behauptungen sind; es finden sich noch nicht einmal Hinweise auf Virus-Beweis-Experimente nach den anerkannten Regeln der Wissenschaft bzw. im Sinne der "Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis", siehe dazu www.dfg.de

MfG

Bernd van Straelen

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Virus Theorie

von Marie Elisa Stahn am 03.04.2019 um 23:00 Uhr

Es gibt 69 Virus "Theorie", aber kein Virus ;-)

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Nichts dergleichen

von D. Tamberg am 10.08.2018 um 11:24 Uhr

Herr Lanka,
sie schreiben:
"In diesem 89-Seiten Review des Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, zur Frühgeschichte der Virologie,
https://www.mpiwg-berlin.mpg.de/Preprints/P125.PDF
finden Sie die Fakten, wie und warum sich die klinische Virologie bis 1952 (durch Kontrollexperimente!) selbst widerlegte und es ab 1953 eine neue Virologie gab, die bis heute ohne wissenschaftliche Beweisgrundlagen arbeitet, wie der "Masern-Virus-Prozess" offenbart hat. "

Der Text enthält nichts davon. Im Gegenteil - er beschreibt, wie engagiert und sorgfältig weit über 100 Jahre lang um ein belastbares Verständnis der Viren gerungen wurde. An keiner Stelle wird behauptet, dass es keine Viren gäbe - im Gegenteil.

Der Virus-Masern-Prozess hat ebenfalls nichts dergleichen ergeben. Er hat lediglich ergeben, dass sie die Bedingungen Ihrer 100.000-Euro-Ausschreibung so spitzfindig formuliert haben, dass sie aus formalen Gründen nicht erfüllt wurde.

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Wem vertrauen?

von Jens Hoppe am 13.01.2018 um 21:05 Uhr

Ich bin kein Pharmazeut; ich kann nicht beurteilen, ob Impfstoffe wirken oder mehr schaden. Da muß ich mich entscheiden, wem ich vertraue. Ich habe mich gegen die Impf-Gegner entschieden, denn wenn man bedenkt, wie unseriös sich Herr Lanka über die ergangenen Gerichtsurteile äußert, dann kann es mit seiner "Forschung" auch nicht weit her sein. Dem vertraue ich jedenfalls nicht meine und die Gesundheit meiner Kinder an. Insgesamt scheint dieser Herr Lanka ein ausgemachter Querulant zu sein.

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Glaubwürdigkeit & Volksgesundheit

von Bernd van Straelen am 20.04.2017 um 21:11 Uhr

Einerseits: Wenn es das, was als (Masern-) Virus resp. infektiöses Agens definiert wurde wirklich geben würde, wäre der entsprechende publizistische Beweis mittels einer einzigen Publikation jedenfalls möglich gewesen und damit auch bei dem Preisgeld von immerhin 100.000 Euro seitens des klagenden Arztes auch mit absoluter Sicherheit erfolgt.

Andererseits darf, wer seine Geschäftsmodelle (sein Einkommen bzw. seine materielle Existenz) auf Impfungen usw. und alles was damit zusammenhängt aufbaut, noch nicht einmal ernsthaft darüber nachdenken, ob es einen Masernvirus gibt oder eben nicht, denn er würde ja sonst sich selbst in Frage stellen: http://opium-des-volkes.blogspot.de/2014/12/volksgesundheit.html



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Die Tatsachen zählen

von Dr. Stefan Lanka am 19.02.2017 um 22:05 Uhr

Sehr geehrte Leser,
bitte lesen Sie diesen Beitrag http://www.wissenschafftplus.de/uploads/article/Wissenschafftplus_Viren_entwirren.pdf , überprüfen Sie die Quellen, lesen selbst die Texte und .... Sie werden verstehen, dass die klinische Virologie auf Fehlannahmen beruht.
Vielen Dank! Dr. rer. nat. Stefan Lanka

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AW: Die Tatsachen zählen

von Dipl. Biol. Alexander Lutz am 05.04.2017 um 22:08 Uhr

Es ist eine Schande, dass der Doktorgrad durch eine solche Farce dermaßen beschmutzt wird. Dass hier Impfgegner eine juristische Formalentscheidung des BGH nur partiell zitieren und enorm umdeuten - man müsste fast sagen: völlig verdrehen - und daraus Rückschlüsse auf biologische Fakten ziehen wollen, ist an Komik kaum zu übertreffen. Es ist beschämend.

Dazu möchte ich ergänzen: ich sah Herrn (Dr.) Lanka bereits in Persona auf einem Vortrag. Vor Leuten sprechen kann der Mann. Ich schrieb 18 Seiten mit, da die Herleitungen im Vortrag dermaßen abstrus waren. Auf Fragen erhielt ich keine konkreten Antworten. Als es dann hieß, HIV würde auch nicht existieren, war ich einfach nur noch entsetzt - denn 85 Personen um mich herum nickten wie stumme Lemminge und glaubten ungesehen alles das, was er von sich gab. Das hatte etwas beängstigend Kulthaftes.

Ich selbst arbeite hart, sehr hart, an meiner Promotion als Biologe und habe daher keinerlei Verständnis, dass Herr (Dr.) Lanka vor klar erwiesenen Fakten dermaßen die Augen verschließt und damit das Fach beschmutzt.
Das Traurigste daran ist eigentlich nur: diejenigen Personen, die ihm blind glauben, recherchieren nicht weiter. Sonst käme man schnell darauf, dass der Redaktionsverantwortliche des WissenschafftPlus Verlages, welcher obigem Herrn Rückenwind zu geben versucht, der gute Herr selbst ist. Hierzu ein Zitat aus dem mir zugesendeten Newsletter:
WissenschafftPlus, LK-Verlags UG (haftungsbeschränkt)
Gesetzlich vertreten durch Maria Knoch
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Stefan Lanka

Hat man da noch Worte?

Mein Fazit:
You cannot argue with stupid!

AW: Das sind die Tatsachen

von Dr. Stefan Lanka am 05.04.2017 um 22:48 Uhr


Sehr geehrte Leser,

In diesem Beitrag
http://www.wissenschafftplus.de/uploads/article/goVIRUSgogogo.pdf
finden Sie die Fakten und Tatsachenbenennungen, um die es im "Masern-Virus-Prozess" ging.

In diesem 89-Seiten Review des Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, zur Frühgeschichte der Virologie,
https://www.mpiwg-berlin.mpg.de/Preprints/P125.PDF
finden Sie die Fakten, wie und warum sich die klinische Virologie bis 1952 (durch Kontrollexperimente!) selbst widerlegte und es ab 1953 eine neue Virologie gab, die bis heute ohne wissenschaftliche Beweisgrundlagen arbeitet, wie der "Masern-Virus-Prozess" offenbart hat.

...schön wär's.

von Katja Brill am 28.01.2017 um 1:21 Uhr

Die Information ist jetzt auch in Italien angekommen, und zwar ausschließlich in Lankas Wortlaut. Aufgrund der Sprachbarriere sind die Möglichkeiten äußerst gering, dass die moralische und intellektuelle Niederlage tatsächlich als solche erkannt wird. Schon hier in Deutschland muss man nach solchen wirklich klaren und leicht zugänglichen Aussagen Herrn Podbielskis wie den hier wiedergegebenen richtiggehend suchen. Der Name wird nicht oft genannt, Suchanfragen ohne präzise Angaben führen immer nur in die eine Richtung. Die, die in der Position sind, der Vernunft Gehör zu verschaffen scheinen daran wenig interessiert. Hier in Italien sehen sich nun Verschwörungstheoretiker, Virenleugner und Impfgegner von höchster Stelle bestätigt und suhlen sich noch ausgiebiger als üblich in ihrer eigenen Arroganz. Das sind ganz klar sektengleiche Strukturen und Abläufe in diesen Kreisen: die Idee der exklusiven Erleuchtung, die moralische und intellektuelle Überlegenheit und Unangreifbarkeit mit sich bringt (und notfalls die Betonung, das die eigene hehre Moral doch immer wertvoller ist, als jeder noch so beeindruckende Intellekt des Gegenübers), die Schaffung und ggf. der beliebige Austausch von Feindbildern, confirmation bias, apriorisches Ablehnen allgemein anerkannter und belegter Tatsachen, fehlende Möglichkeiten zur Revision der eigenen Ansichten, da nicht eine Bewertung anhand von Fakten zu revidieren wäre, sondern eine gesamte Weltanschauung, dazu verborgener Gruppenzwang und was nicht noch alles. Irgendein schlauer Mensch, ich weiß gerade nicht mehr genau wer, hat das ganz unmissverständlich als Religionsersatz bezeichnet. Eine wahrhaft hässliche Fratze. Es ist aber auch ein Ding der Unmöglichkeit, dass solche Entscheidungen im öffentlichen Raum so ausschließlich der Zivilrechtsprechung unterliegen anstatt wissenschaftlichen Gremien. Ebenso unmöglich, wie sich renommierte Institutionen wie RKI oder PEI über Jahre hinweg in zunehmendem Maße diffamieren und ihren Auftrag und ihre Arbeit verunglimpfen lassen, ohne spätestens bei Anlässen wie diesem mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Auch die Universitäten, die Doktorväter - frisst da nicht irgendwo ein schlechtes Gewissen in einem? Aberkennungverfahren einleiten, Grundlagen sind doch zu genüge vorhanden und frei zugänglich. Das geht ja nicht nur um Lanka, ich selbst kenne eine Biologin, promoviert in Verhaltensfotschung, die auf einer Internetseite inmitten taubedeckter Grashalme mit Marienkäfern und direkt unter dem permanenten Seitenheader "Dr. XY" zu bedenken gibt, dass Viren oder das, was wir angeblich dafür halten, doch wenn überhaupt Teil des Heilungsprozesses sind. Warum lässt die Wissenschaft sich so mit Füßen treten?

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Lankas Niederlage!

von Udo Endruscheit am 20.01.2017 um 16:54 Uhr

Für klar denkende Menschen, und die, hoffe ich, sind in der Überzahl, ist dieses unsägliche Ausschlachten und Umlügen der Formalentscheidung des BGH zu einer angeblich höchstrichterlichen Bestätigung des Nichtvorhandenseins von VIren eigentlich nichts anderes als Lankas endgültige Niederlage, nicht formal, aber intellektuell und moralisch. Wer so argumentiert (und, nebenbei gesagt, die Verbreitung von Infektionskrankheiten mit einer Verschwörung des Vatikans in Verbindung bringt), hat die Grenze zur persona non grata wirklich endgültig überschritten.
Nun glaube ich nicht, dass Lanka mit dieser, auf ihn selbst zurückfallenden "Botschaft" neue "Anhänger" gewinnen wird. Er wird aber auch keine verlieren. Wie man deutlich beispielsweise auf seiner Seite "Wissenschafft plus" erkennen kann und auch in Kommentarspalten anderer Seiten. Dieser Vorgang wirft in extremer Form die alte Frage auf: Warum? Warum kommt es zu derartigen Abstrusitäten, die bei einer Einzelperson schon mal mit dem statistischen Rauschen erklärbar sind, aber doch nicht bei einer aktiven, vehement "argumentierenden" Anhängerschaft?
Verschwörungstheorie unter Leitung eines Gurus. Zum Lachen, wenn es nicht wirklich gefährlich wäre. Ich befürchte, dass mit der Berufung renommierter Impfgegner in die amerikanische Version der Ständigen Impfkommission noch heftig Wasser auf die Mühlen dieser Fraktion gespült werden wird.
Man möchte sich manchmal nur noch angewidert von alledem abwenden. Aber Widerstand und Aufklärung tut not.

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AW: Lankas Niederlage

von Florencia Chueke am 22.10.2018 um 1:01 Uhr

Als Molekularbiologin finde ich das Ergebnis von dem Prozess von Lanka nicht nur lächerlich sondern auch gefährlich. Heutzutage erlaubt man dubiosen Aussagen, die viele kranke Menschen schaden..... Ich hätte nie gedacht, dass sowas in einem Land wie Deutschland passieren könnte......Und Dr Lanka meint noch, es gibt kein HIV Virus......na ja ....ich habe selbst die HIV Protease in Bakterien kloniet.....und sequenzieren lassem u.a......PhDs die Unwahrheiten behaupten sollten den Titel entzogen werden

AW: Lankas Niederlage

von Florencia Chueke am 22.10.2018 um 13:05 Uhr

So sehe ich es auch. Leider ist doe Welt auf dem Kopf gestellt. Beste Grüße aus München

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