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Gefahr der Überdosierung
Colchizin-Abgabemenge beschränken
Colchizin-Tropfen sind laut AkdÄ entbehrlich
Darüber hinaus sind nach Ansicht der AKdÄ die Tropfen
ohnehin generell entbehrlich. Bei Einnahme einer Flüssigkeit käme es leichter aus Versehen zu einer Überdosierung. So habe der Patient im beschriebenen
Fall 50 Milliliter der Lösung zu sich genommen, was etwa einem großen Schluck
entspricht. Dieselbe Dosis ist in 50 Tabletten enthalten – eine Menge, die
versehentlich wohl selten eingenommen werde, mutmaßt die AkDÄ. Das Gremium ist
daher der Meinung, Deutschland solle dem Beispiel anderer Länder folgen
und die Menge, die auf einmal
verschrieben und ausgegeben werden kann, begrenzen. Derzeit sind zwei Colchicin-Präparate auf dem deutschen Markt: einmal die bereits erwähnten Colchysat-Tropfen in
Packungsgrößen à 30 und 100 Milliliter, sowie Colchicum-Dispert-Tabletten. Sie
enthalten jeweils 0,5 Milligramm Colchicin. Sie werden in 20er- und 50er-Packungen
vertrieben.
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Bei der Abgabe in der Apotheke informieren
Defizite gibt es aber offensichtlich auch bei der Aufklärung. So zitiert die AKdÄ in ihrem Bericht eine Befragung von Gicht-Patienten, die mit Colchicin behandelt worden waren. Demnach wussten einige nicht ausreichend über Dosierung und Nebenwirkungen Bescheid. Vor allem die maximale Tagesdosis hätten viele nicht gekannt, heißt es. Bei der Abgabe in der Apotheke sollte unbedingt auf die richtige Dosierung hingewiesen werden. Am besten vermerkt man das Dosierschema auf der Packung, so dass es auch im Akutfall parat ist. Zudem sollten Patienten über Symptome einer Intoxikation informiert werden.
In diesem Zusammenhang weist die AKdÄ auch noch einmal darauf hin, dass bestehende Kontraindikationen, wie eingeschränkte Nierenfunktion, Lebererkrankungen und mögliche Interaktionen – insbesondere mit Inhibitoren von P-Glycoprotein oder CYP3A4 – unbedingt zu beachten sind. Auch bei den dokumentierten Vergiftungsfällen erhielten Patienten zum Teil interagierende Arzneimittel oder eine für die individuelle Nierenfunktion zu hohe Dosis. Die Frage nach anderen eingenommenen Arzneimitteln sollte bei der Abgabe in der Apotheke ohnehin nie fehlen. Colchizin ist einer der Wirkstoffe, wo sie sogar lebensrettend sein kann.
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