Hepatitis-C-Arzneimittel

Experten befürchten schwere Nebenwirkungen

Stuttgart - 30.01.2017, 06:50 Uhr

Nach ersten Meldungen: Bevor die Behandlung mit mit einem der neuen Hepatitis-C-Arzneimittel begonnen wird, muss der Patient auf eine inaktive Hepatitis B untersucht werden. ( Foto: jarun011 / Fotolia)

Nach ersten Meldungen: Bevor die Behandlung mit mit einem der neuen Hepatitis-C-Arzneimittel begonnen wird, muss der Patient auf eine inaktive Hepatitis B untersucht werden. ( Foto: jarun011 / Fotolia)


Hepatitis B-Aktivierung vermeidbar

„Wir wollen nicht, dass das ignoriert wird und zu Risiken für die Patienten führt“, sagte Robert S. Brown, Direktor des Center for Liver Disease and Transplantation am NewYork-Presbyterian Hospital gegenüber der New York Times. „Wir wollen aber auch keine Überreaktion und dass Patienten nicht behandelt werden, die behandelt werden sollten.“ Brown, der nicht an der ISMP-Erhebung beteiligt war, zieht in Erwägung, dass die Probleme durch Ärzte entstehen könnten, die die Arzneimittel nicht ordnungsgemäß verschreiben. Außerdem glaubt er, dass die Hepatitis B-Reaktivierung mit Tests und der richtigen Behandlung komplett vermeidbar sein müsste.

Gilead wiegelt ab, FDA äußert sich nicht

Ein Sprecher von Gilead, Mark Snyder, soll in einer E-Mail mitgeteilt haben, dass sein Unternehmen sämtliche Sicherheitsberichte nach dem Inverkehrbringen sowie Sicherheitsdaten aus klinischen Studien laufend evaluiere und dass man bislang keine Anhaltspunkte für einen kausalen Zusammenhang zwischen Sovaldi oder Harvoni und dem Leberversagen gefunden habe.

Die FDA habe eine Kopie des Berichts erhalten, schreibt die New York Times weiter, habe es aber abgelehnt, ihn zu diskutieren. Die FDA-Sprecherin Theresa Eisenman habe in einer E-Mail wissen lassen, dass die FDA in der Regel keine spezifische Studien kommentiere, sondern diese als Teil der gesamten Evidenz zu einem bestimmten Thema bewerte.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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