Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

05.02.2017, 08:00 Uhr

In manchen Wochen hilft nur noch ein Antiemetikum... (Foto Andi Dalferth)

In manchen Wochen hilft nur noch ein Antiemetikum... (Foto Andi Dalferth)


Ein Pharmageddon fürs Apothekenhonorar steht bevor! Die dunkle Macht 2hm startet Mail-Angriff auf Apotheken: Her mit intimen Apothekendaten! Professioneller geht’s nimmer! Und der niederländische Versender EAV will Boni für alle und kämpft ums Überleben. Doch Gröhe und Nüßlein sei Dank – sie gehen mit dem ABDA-Präsidenten den Königsweg: Rx-Versandverbot. Und Wort&Bild filmt. 

30. Januar 2017

Rund 3,8 Prozent mehr haben die Krankenkassen im vergangenen Jahr für Arzneimittel ausgegeben, die Gesamtausgaben lagen bei etwa 34,1 Milliarden Euro - das haben nicht die Krankenkassen gemeldet, sondern der Deutsche Apothekerverband (DAV). Allerdings sind in diesem Betrag die Einsparungen durch Rabattverträge nicht mit einberechnet, sie sollen in den ersten neun Monaten schon bei 2,8 Milliarden Euro gelegen haben. Der Anstieg wundert nicht: Eine Million mehr Menschen wurden versorgt. Mehr Arzneimittel bedeuten auch mehr Umsatz für Apotheken: Insgesamt haben die Apotheken rund 7,5 Millionen Packungen mehr zu Lasten der Kassen abgegeben. Umgerechnet auf das Fixhonorar (8,35 Euro minus Kassenabschlag) sind das rund 52 Mio. Euro mehr Honorar, wobei die Mehreinnahmen aus der 3-Prozent-Marge noch hinzukommen (sie lassen sich allerdings nur schwer errechnen). Mein liebes Tagebuch, umgerechnet auf die Apotheke heißt das, dass jede allein durch das Fixhonorar durchschnittlich 2600 Euro im letzten Jahr mehr eingenommen hat. Wahnsinn, oder? Wenn das so weiter geht, schwimmen die Apotheken noch im Geld. Ganz im Ernst: Hoffen wir, dass das in der Politik und in der Öffentlichkeit nicht so ankommt. Rechnet man von den 2600 Euro die Steuern, die Betriebsausgaben, die Personalkosten (mehr abgegebene Packungen heißt mehr Beratung, mehr Arbeit) und die Inflation ab, dann bleibt davon nichts übrig. Also, das bisschen an Mehrausgaben ist nicht dramatisch und darf keinen dazu verleiten, falsche Schlüsse für das Apothekenhonorar zu ziehen. 


Das ist Europa! Der niederländische Arzneiversender Shop-Apotheke machte auf seiner Internetseite vergleichende Werbung zu einem Arzneimittel von Bionorica. Dem Hersteller gefiel das verständlicherweise gar nicht, sah darin einen groben Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln und beantragte eine Einstweilige Verfügung, um diese Art der Werbung zu unterbinden. Bionorica bekam vor Gericht Recht, ließ das Dokument sogar aufwendig ins Niederländische übersetzen, obwohl sich der Versender als „Die Online Apotheke für Deutschland“ bezeichnet und unter den Geschäftsführern keiner mit niederländisch klingendem Namen ist. Aber, jetzt kommt’s: Wer jetzt glaubt, dass die Einstweilige Verfügung so per Post oder Kurier vom zuständigen Gericht in Nürnberg mal eben über die Grenze in die Niederlande zugestellt werden kann, wird eines Besseren belehrt: Rund sieben Wochen dauerte das unter Einschaltung eines Gerichtsvollziehers in den Niederlanden. Unfassbar! Dass die Zustellung von solchen Dokumenten sichtlich Probleme macht, konnten wir schon bei den einstweiligen Verfügungen der Apothekerkammer Nordrhein gegen DocMorris feststellen. Da die Zugriffsmöglichkeiten auf ein Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden schwierig ist und DocMorris sich erfolgreich weigerte, Ordnungsgelder zu zahlen, verjährten sogar Ansprüche gegen DocMorris. Mein liebes Tagebuch, einerseits regiert Europa mit dem EuGH-Urteil massiv in unser deutsches Gesundheitswesen hinein, andererseits dauert es mehrere Wochen, bis einfache Gerichtsdokumente zugestellt sind – irgendwie stimmt da etwas nicht. Eine überzeugende Antwort darauf habe ich noch nicht gehört. Ach, da frage ich doch mal nach: Ist das EuGH-Urteil überhaupt schon bei uns eingetroffen? 



31. Januar 2017 

Der Wort&Bild-Verlag legt nach: Er hat einen weiteren Videoclip produzieren lassen, der zeigen will, dass durch das EuGH-Urteil die Arzneimittelversorgung in Deutschland in Gefahr ist: „Deutschland droht Apothekensterben“ heißt es schon im Titel des Films, der im Gegensatz zum letzten Film „Danke, Apotheke“ dieses Mal etwas weniger aufwendig und weniger kuschelig ausgefallen ist. Er arbeitet eher sachlich die Folgen des Urteils auf. Nämlich: Wettbewerbsnachteil für Vor-Ort-Apotheken, im schlimmsten Fall könnten Patienten nicht mehr beliefert werden. Sogar die ABDA ist wieder mit im Boot. ABDA-Präsident kommt im Video gut platziert zu Wort. Er kann und will sich nicht vorstellen, was es bedeute, wenn das Urteil Bestand hätte: „Patienten wären quasi gezwungen, zu gucken, wo ist denn die billigste Apotheke in meiner Nähe“, bringt es Schmidt auf den Punkt. Auch das geplante Rx-Versandverbot thematisiert der Film und sagt offen, dass es nicht nur um den den Erhalt einer funktionierenden Arzneimittelversorgung gehe, sondern auch um den Erhalt von 150.000 Arbeitsplätzen, die diese gewährleisten. Mein liebes Tagebuch, auch wenn der Sprechertext an manchen Stellen ein wenig sperrig klingt und für Laien nicht immer leicht verfolgbar ist, so bringt der Film die Problematik gut über. Vielleicht sollte sich auch mal die SPD dieses Video anschauen. 

1. Februar 2017 

Er ist Unions-Fraktionsvize und einer der ranghöchsten Gesundheitspolitiker der Unionsfraktion: der CSU-Politiker Georg Nüßlein. Zur Zukunft des Apothekenmarkts hat er sich bisher noch nicht geäußert, aber jetzt – und das will was heißen. Die Sache mit dem EuGH-Urteil, den bösen Auswirkungen auf die Versorgungsstrukturen, vor allem auf dem Land, auf die Apotheken, die Arbeitsplätze in Apotheken nimmt Nüßlein ernst, sehr ernst, wie ein DAZ.online-Interview mit ihm zeigt. Und deswegen will er sich für ein Rx-Versandverbot stark machen. Er hofft noch, dass sich die SPD bewegt. Mit Lauterbach könne man Kompromisse finden, meint Nüßlein, wobei er allerdings nichts davon hält, die Zuzahlungen für Chroniker zu streichen, wie Lauterbach vorgeschlagen hatte. Als „nicht einfach“ sieht er das EU-Notifizierungsverfahren, eine Hürde, die das Rx-Versandverbot auch noch nehmen muss. Und deswegen schaut er auch über ein Rx-Versandverbot hinaus nach Möglichkeiten, die Versorgungsstrukturen auf dem Land zu stärken. 

Mein liebes Tagebuch, Nüßlein war es auch, der in der vorletzten Woche Gesundheitspolitiker der Union und der SPD, die ABDA und die Versandapotheker zum einem Fachgespräch an einen Tisch gebracht hat, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Nüßlein sieht die Lage in der Tat sehr pragmatisch und realistisch: Rx-Versandverbot als Königsweg, aber auch darüber nachdenken, was wäre wenn. Und er hat auch – angesichts des ergebnislosen Ausgangs des Fachgesprächs – gesagt, „dass es noch ein langer Weg ist, bis wir das Verbot gemeinsam beschließen können“. Also, da kann es nur heißen: Weiter kämpfen, wer aufgibt, hat verloren. 


Bundesgesundheitsminister Gröhe bleibt dabei: Das ortsnahe beratungsstarke Apothekenangebot würde durch einen zunehmenden Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln gefährdet. In 21 europäischen Ländern ist der Rx-Versand verboten, „aus meiner Sicht wäre das auch für Deutschland der beste Weg“. Das hat er in einem Interview mit der Apotheken Umschau gesagt. Übrigens Friedemann Schmidt war auch beim Umschau-Interview dabei – er kann sichtlich ganz gut mit dem Konkurrenz-Illustrierten aus Bayern. Warum auch nicht, wenn’s der Sache dient.  So machte auch der ABDA-Präsident im Interview deutlich: „Die Behauptung, der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln würde bestimmte Versorgungsprobleme lösen, halten wir für falsch.“ Und Gröhe ergänzt, dass die Anwendung rezeptpflichtiger Arzneimittel, die von der Kasse bezahlt werden, auch mit höheren Risiken verbunden ist: „Da geht es um gute Beratung in der Versorgung – und nicht um die preiswerteste Beschaffung.“ Mein liebes Tagebuch, schöner kann man es nicht sagen. 


Im Umschau-Interview kam übrigens auch die Frage auf, ob die Apothekervergütung über die Zahl der abgegebenen Packungen noch zeitgemäß sei. Im Beisein von Gröhe machte Schmidt deutlich, dass er mit dieser Art der pauschalen Vergütung zufrieden ist, „sie funktioniert sehr gut“. Sie mache nämlich eine Mischkalkulation zwischen unterschiedlichen Versorgungsfällen möglich: „Jeder Patient ist gleich wichtig für uns.“ Ihm ist allerdings auch klar, dass das System weiterentwickelt werden müsse, z. B. mit dem elektronischen Medikationsplan mit Beteiligung der Apotheken. Für diese neue Dienstleistung könnte das pauschale packungsbezogene System eine gute Basis für die Vergütung sein. Aber man werde auch neue Vergütungselemente entwickeln müssen, meint der ABDA-Präsident, wenn man Apotheken motivieren möchte, in neue Leistungen zu investieren. Mein liebes Tagebuch, Widerspruch von Gröhe kam in diesem Interview nicht. 


2. Februar 2017

Apropos Apothekenhonorar. Mein liebes Tagebuch, da läuft doch zurzeit diese Studie, die das Bundeswirtschaftsministerium bei einem Consulting-Unternehmen in Auftrag gegeben hat, das dem Vernehmen nach mit Apotheken noch nichts am Hut hatte. Über den Fortgang der Studie hat man bisher nichts erfahren. Aber jetzt scheinen die Consulter den Kontakt zu Apotheken zu suchen. Sie haben den Apotheken einen Fragebogen geschickt, um Daten aus der Praxis zu erhalten. Das Rattenschärfste: Keine Kammer, kein Verband, nicht mal die ABDA wussten davon. Das Unternehmen hat einfach ‘ne Mail losgeschickt. Die Mail-Adresse war und ist den Apotheken vollkommen unbekannt: @2hm.eu, und auch der Absender selbst (2hm&Associates) klingt eher nach einer mysteriösen und wenig vertrauenswürdigen Macht: tu-ätsch-em und pipifax. Mal Hand aufs Herz, mein liebes Tagebuch, selbst wenn man solchen Umfragen offen gegenübersteht: Würde man einem unbekannten Absender mehr oder weniger intime Apothekendaten schicken? Never! Ganz abgesehen davon, dass man heutzutage solche Mails mit unbekannten Absender am besten sofort löscht. Ach, mein liebes Tagebuch, wenn das  einige Apotheken schon getan haben - ups, nicht schlimm, weg ist weg. Ist doch ein Super-Einstieg in die Erstellung eines Gutachten, mein liebes Tagebuch, diese Consulting-Agentur scheint vor Professionalität nur so zu strotzen. Und abgesehen davon, es ist seltsam, sehr seltsam, mein liebes Tagebuch, was und wie da gefragt wird. Allein schon die Gliederung in die Themen Warenwirtschaft, Betäubungsmittelabgabe und Zubereitung parenteraler Lösungen macht einen stutzig. Sind das in den Augen dieser absolut fachfremden Consulter die Haupt-Arbeitsfelder der Apotheke? Na, mein liebes Tagebuch, das kann ja heiter werden, wenn vor diesem Hintergrund eine neue Honorargestaltung zusammengeschustert wird. Auch die Verwendung des Begriffs „Warenwirtschaft“ lässt einen zweifeln, ob die Berater am grünen Tisch das meinen, was üblicherweise ein Apotheker darunter versteht. Und was nur noch Kopfschütteln auslöst: Zum eigentlichen Aufgabengebiet des Apothekers, der Abgabe und Beratung, werden überhaupt keine differenzierten Fragen gestellt. Ich kann meinem Kollegen Müller-Bohn nur zustimmen, der noch zurückhaltend meinte: „Es bleibt die Sorge, dass aus einem realitätsfernen Modell irgendwelche Konsequenzen gezogen werden, die die realen Apotheken vor große Probleme stellen können.“ Man kann’s auch schärfer formulieren. 

Mein liebes Tagebuch, allen, die eventuell noch Lust hätten, diesen absurden Fragenkatalog zu beantworten, sei gesagt, dass die Beantwortung der Fragen freiwillig ist. Keiner muss. Eine Bitte der Kammern zum Mitmachen haben wir nicht gelesen. 

Mein liebes Tagebuch, wenn diese Consulter so weiter arbeiten, erleben wir mit dieser „Studie“ noch unser „Pharmageddon“. Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass sie das Ministerium in der Schublade verschwinden lässt. 

3. Februar 2017 

Interessantes Interview mit Klaus Gritschneder. Klaus wer? Mein liebes Tagebuch, das ist der Mitgründer der Europa Apotheek Venlo (EAV), also auch so ein Versender, der sich an der niederländischen Grenze niedergelassen hat, um deutsches Recht zu umgehen. Gritschneder ist heute Gesellschafter und Berater der EAV, außerdem Verbandsvertreter der EU-Versandapos. Im DAZ.online-Interview sagt er, dass bei einem Rx-Versandverbot „Schicht im Schacht“ für seine EAV wäre, da sie einen Rx-Anteil von etwa 80 Prozent habe. Mein liebes Tagebuch, tut uns echt Leid, aber lieber für zwei, drei Versender Schicht im Schacht als für Tausende von Vor-Ort-Apotheken in Deutschland. Und klar, Gritschneder glaubt überhaupt nicht, dass der Rx-Versandhandel unsere Apothekenstruktur gefährde. Und wenn Apotheken sterben, dann könnten doch die Hausärzte Akutarzneimittel abgeben, meint der Oberversender. Mein liebes Tagebuch, oh wie putzig: Deutschlands Arzneiversorgung in den Händen der Hausärzte und niederländischen Päckchenschicker - eine krasse Vorstellung, oder?  Und wo bleibt die Beratung? Gritschneder: „Die Apotheker sollten erst einmal versuchen, an unsere Beratungsqualität heranzukommen…“ Lieber nicht, mein liebes Tagebuch! Diese Computer- und Papiertiger-Beratung der Versender sind nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Ein Gespräch von Mensch zu Mensch ist nicht ersetzbar. Und dann noch Gritschneders Supervorschlag: Alle sollten Boni gewähren dürfen. Ob gedeckelt oder nicht, müsste man aushandeln. Ja, klar, mein liebes Tagebuch, Boni, Boni über alles, und die Krankenkassen schauen zu? Von wegen!
Ich brauche jetzt dringend ein Antiemetikum, sofort, von der Apotheke an der Ecke - nicht erst in zwei Tagen vom Versender. 


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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13 Kommentare

Zeit heilt alle Wunden

von Christopher Graap am 06.02.2017 um 15:40 Uhr

Also meiner bescheidenden Meinung nach wird die öffentlichen Apotheker der steigende Meeresspiegel (er steigt ja seit dem 20. Januar bekannter maßen wesentlich schneller - Alternativer Fakt) früher retten als Berufsvertreter, politische Akteure oder Anwälte dieser Zeit.

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Wann endlich darf man bitte eine gewisse Aufmerksamkeit erwarten?

von Christian Timme am 05.02.2017 um 18:23 Uhr

Eine Frage wäre da noch. Wenn 2hm 10.000 Apotheken per Mail angefragt hat, was ich nicht überprüfen kann, dann ist es verwunderlich das in 34 MO und der gesamten ABDA keiner etwas bemerkt hat. Da derartige Bemerkungen "eh für die Katz" sind wird die Standardformulierung "Bitte nicht stören" weiter eingesetzt. Ich wünsche eine entspannte Woche.

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Anarchie

von Karl Friedrich Müller am 05.02.2017 um 11:27 Uhr

Sie bringen es auf den Punkt, Herr Jas.
Wird geltendes Recht nicht durchgesetzt, haben wir Anarchie.
Das ist hier der Fall. Wie schon letzte Woche erwähnt, zeigt die DAZ 4 in zwei Artikeln auf, wie Gesetzte umgangen werden und wie reagiert werden müsste, um das Recht herzustellen. Vielleicht bräuchte es nicht mal ein Rx Versand Verbot.
Die Anarchie im Gesundheitswesen wird akzeptiert und toleriert. Warum?
Sollte unsere ABDA weniger von schönen Protzbauten mit vergoldeten Toiletten träumen, sondern das viele vorhandene Geld in Anwälte und Klagen stecken, Korrektur: in kompetente Anwälte .... Da gab es leider auch schon zu viele Mißgriffe.
Dass dann KK offen dafür werben, die Lieferverträge zu missachten, deren Einhaltung bei den Niedergelassenen peinlich genau überwacht wird, lässt einen fassungslos da stehen. Eben: Anarchie.

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AW: Anarchie wird ab jetzt ausgezeichnet!

von Christian Timme am 05.02.2017 um 11:47 Uhr

Was halten Sie vom ersten Anarchie-Preis im Gesundheitswesen?

Semipermeable Grenzüberschreitung von Ordnungswidrigkeiten oder Wer definiert "zeitgemäß"

von Bernd Jas am 05.02.2017 um 10:49 Uhr

Guten Morgen liebe Dizelianer,

wenn (wie mein Schwager sagt) „ich heute in den Niederlanden wie in Deutschland gewohnt, mit´m Moppet 180 über die Bahn knatter, hab ich übermorgen das Käseknöllchen am Tisch liegen. Wenn ich dann nicht bezahle, kommt garantiert durch deutsche Schackos der Gerichtsbescheid hinterher. Da sind die ganz schnell, da kanze aber von ausgehen!“

Da sehen wir mal wieder wie sich der Deutsche in seiner Mentalität von seinen Nachbarn unterscheidet; das muss genetisch sein. Und die Großklitschenleiter der Verender haben das auch schon lange begriffen, dass da für sie eine perfekte semipermeable Spaßmembran besteht.
Da sage noch mal jemand es gäbe keine Anarchie mehr.

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Schon Oberkante Unterlippe bei Auslandsversendern?

von Christian Timme am 05.02.2017 um 10:40 Uhr

Unterschiedliche Wasserstandsmeldungen aus CH und NL, es darf nicht nur gedacht werden. Das Spielchen "die große Lückensuche" geht in die nächste Runde. Wer sucht der findet ...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Mehr Gelassenheit!

von Ulrich Ströh am 05.02.2017 um 10:26 Uhr

Also,ich kann die Aufregung um die Mail -Anfrage von @2hm.eu nicht nachvollziehen .

Jede der 34 Kammern und Verbände um Erlaubnis fragen ?

Wahrscheinlich wird die Zahl und die Qualität der kostenlosen Antworten @2hm.eu . eh nicht
helfen...

» Auf diesen Kommentar antworten | 3 Antworten

AW: Mehr Gelassenheit oder lassen wir es mehr als laufen ...

von Christian Timme am 05.02.2017 um 10:48 Uhr

Ich bewundere Ihre nahtlose Argumentation und messerscharfen Erkenntnisse.

AW: Besser kommunizieren

von Peter Ditzel am 05.02.2017 um 11:08 Uhr

Lieber Herr Ströh, es geht nicht darum, die Kammern um Erlaubnis zu fragen. Wenn so eine Aktion seriös und zielführend ablaufen soll, dann kommuniziert man mit der ABDA, die die Kammern und die Mitglieder auf eine solche Aktion aufmerksam macht. In der heutigen Zeit auf Mails mit unbekanntem Absender zu antworten geschweige denn Anhänge zu öffnen, ist hochgefährlich. Aber das scheint sich bis zu solchen Consulting-Agenturen nicht herumgesprochen zu haben.
Einen schönen Sonntag!

AW: Mehr Gelassenheit oder mir han´s heit g´lasse

von Bernd Jas am 05.02.2017 um 19:13 Uhr

Ja Herr Ditzel,
wie professionell muss eine von der Bundesregierung beauftragte Organisation sein, um einen auch noch so (un-)wichtigen Auftrag so durchzuführen.
Mein Junk-Mail-Ordner ist voll mit solchen Mails.

Eine auf diese Art und Weise durchgeführte Umfrage zeigt nicht nur eine, ich sag mal gewisse Geringschätzigkeit, sondern sie ist auch für uns äußerst gefährlich, da sie so JAHRELANGE Forderungen zum Verwurf vorbereitet.
Da muss unbedingt eine Resonanz aus der ABDA folgen; von mir aus auch heimlich, wie gewohnt, aber sie muss.

Achtung!

von Thesing-Bleck am 05.02.2017 um 8:58 Uhr

Die Äußerungen von Herrn Gritschneder können für unseren Berufsstand sehr, sehr gefährlich werden. Im Interview mit der DAZ stellte er eine extrem populistische Forderung auf. Ich zitiere: "Gritschneder: Warum denken wir beispielsweise nicht darüber nach, dass Hausärzte in gewissen schwierigen Versorgungsituationen Akutarzneimittel dispensieren können? In Regionen, in denen es keine Apotheke mehr gibt, wäre das eine Alternative… "
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn Gritschneders Forderungen Eingang in die politische Diskussion finden würden.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Achtung vor der folgenden Organisation

von Bernd Jas am 05.02.2017 um 19:27 Uhr

Liebe Frau Thesing-Bleck,
im gegebenen Maße wird ja schon (gefühlt) immer dispensiert.
Jetzt stellen Sie sich mal vor, es müsste im ordentlichen Maßstab, wie in der Apotheke, vonstatten gehen; diejenigen Praxen würden sehr schnell nach PKA, PTA und Apotheker schreien, die sie anstellen müssten, um nicht in um gehend in der Klapse zu landen. Denken Sie sich nur den Apothekenalttag zusätzlich IN einer Arztpraxis aus... `:->
Die sin flück feddich damit.

AW: @Bernd Jas

von florian becker am 09.02.2017 um 11:24 Uhr

..genau das ist ein Trugschluss:
Sollte eine derartige "Notdispensation" Eingang in die Diskussion finden, können wir gar nicht so schnell "Rabattvertrag" sagen, wie die Regelungen für Arztpraxen so angepasst werden, dass sie auch für die angelernte Praxisrezeptionistin passen.

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