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Seit Oktober 2013 liefert AEP an deutsche Apotheken – und macht vieles anders als die länger schon etablierten Pharmagroßhändler. Als „Discount-Großhändler“ gestartet, hat sich das Unternehmen, das unter anderem von der Österreichischen Post gegründet wurde, zu einem ernsthaften Wettbewerber im Großhandelsmarkt gemausert.
Das Gründungskonzept von AEP sollte möglichst einfach zu verstehen und gleichzeitig finanziell attraktiv für Apotheker sein. Allerdings müssen die Pharmazeuten auch einige Leistungseinschränkungen hinnehmen: So werden die Apotheken bei AEP nicht mit mehreren „Touren“ pro Tag vom Großhändler angefahren, sondern die Ware wird nur einmal am Tag angeliefert. Dafür muss sie am Vortag bestellt worden sein, damit sie der Logistikpartner Trans-o-flex im sogenannten „Nachtsprung“ vom AEP-Zentrallager in Alzenau – verkehrsgünstig an der A45 zwischen Frankfurt/M. und Aschaffenburg gelegen – verschicken kann: Die AEP-Wannen, die am frühen Abend das Zentrallager verlassen, werden von Trans-o-flex über Nacht zu regionalen Verteilerstationen gebracht, von wo sie am nächsten Morgen mit den Trans-o-flex-Lieferwagen, die auch die „normalen“ Pakete ausliefern, in die Apotheken gebracht werden. Weitere Lager oder regionale Niederlassungen betreibt AEP nicht.
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Auch das Konditionenmodell unterscheidet sich von dem der anderen Pharmagroßhandlungen: Alle Kunden bekommen die gleichen Rabatte und Skonti, unabhängig vom Bestellvolumen. Mit dem Bierdeckel, auf den die Konditionen laut den Gründungsmitgliedern passen, wirbt man in Alzenau nicht mehr. Doch noch immer kann man die Nachlässe auf der AEP-Website nachlesen. Genauso transparent und übersichtlich seien auch die Lieferscheine und Rechnungen, brüstet sich AEP.
AEP-Geschäftsführer Jens Graefe verglich das Konzept kurz
nach dem Start mit der Hotelkette „Motel One“: Man wolle mit einem schlanken
Konzept und dem konsequenten Verzicht auf allen Schnickschnack den Markt
aufmischen. Die etablierten Großhändler reagierten mit demonstrativer
Gelassenheit auf den Neuling. So bezeichnete Gehe-Chef André Blümel AEP in
einem Interview mit der DAZ im Juli 2014 als „Paketlieferdienst mit
angeschlossenem Großhandelslager und Lieferung am Folgetag“. Wenn die
Präsenzapotheken ihre Patienten schneller versorgen wollten als die
Versand-Apotheke, nämlich am selben Tag, reiche eine Lieferung am Folgetag aber
nicht aus.
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